Wer denkt, dass Zuhören nichts von einem abverlangt, der irrt sich gewaltig! Zuhören ist enorm wichtig für die zwischenmenschliche Kommunikation. Denn wer nicht genau zuhört, der versteht den anderen Sprachteilnehmer nicht richtig und aus solchem Nicht-Verstehen werden dann oft problematische Missverständnisse.
Zuhören hat auch immer mit Respekt dem Gesprächspartner gegenüber zu tun
Es gibt zahlreiche Sprechakttheorien, welche die direkte Face-to-Face-Interaktion im Alltag beobachten und analysieren, um die darin versteckten Strukturen aufzudecken und sie uns so begreiflicher zu machen. Nach Alfred Schütz, dem Begründer der phänomenologischen Soziologie, ist das intersubjektive Gespräch beispielsweise durch die Vieldeutigkeit des Fremdverstehens zwangsläufig immer großen Gefahren des Missverstehens ausgesetzt. Das wiederum wirft generell die Frage nach der Intersubjektivität von Kommunikation auf. Carl Rogers und Prof. Lyman K. Steil versuchen dem Problem der kommunikativen Verunsicherung innerhalb eines Gespräches mit aktivem Zuhören zu begegnen. Ziel dabei ist es, das Gespräch möglichst positiv verlaufen zu lassen. Wie Sie im nächsten Gespräch diese Methode anwenden können, lesen Sie hier die unterschiedlichen Ansätze:
[youtube AuqTOZq1sZw]aktives Zuhören: So wird’s gemacht!
Die Technik des aktiven Zuhörens
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Das aktive Zuhören nach Carl R. Rogers
Bei dem Modell des aktiven Zuhörens nach dem Psychotherapeuten Carl Rogers versetzt sich der Empfänger zunächst in die Lage seines Gegenübers. Der Empfänger bestätigt den Sender und stärkt dadurch seine Ausgangsposition in diesem Kommunikationsakt. Das schafft Vertrauen beim Sender und der Empfänger kann durch gezieltes Nachfragen zu Gesagtem oder dem Wiederholen von Inhalten herausfinden, worum es dem Sender wirklich geht und was seine Absicht ist. Indem der aktive Zuhörer ausschließlich auf sein Gegenüber reagiert, folt er einer nondirektiven Gesprächsführung.
Drei Grundbausteine des aktiven Zuhörens (nach Rogers):
- die offene und empathische Grundeinstellung
- das authentische und gleichbleibende Auftreten
- die durch und durch positive Bewertung des Gegenübers.
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- Falls Sie Ihrem Gegenüber zeigen wollen, dass Sie den Inhalt seiner Rede wirklich wichtig finden, paraphrasieren Sie die Aussage und wiederholen Sie sie in eigenen Worten
- Sprechen Sie direkt die Gefühle des Gegenübers an, indem Sie sie spiegeln: „Dich hat das verärgert.“
- Fragen Sie einfach mehrfach zu Inhalten nach, beispielsweise „Nachdem Johann das sagte, reagierte Friedrich einfach nicht?“
- Sofort sollten Sie Unklarheiten aufdecken, vergewissernde Nachfragen stellen („War das der gleiche Tag?“), zum Weitererzählen auffordern („Und dann?“) sowie Inhalte abwägen („Den Bus um 12 Uhr zu nehmen war besser, als auf den richtigen zu warten?“)
Das aktive Zuhören nach Lyman K. Steil
Als letzter Baustein in dem wissenschaftlichen Modell Steils steht deshalb die Externalisierung der bisher inneren Prozesse der Reaktion des Zuhörers. Bezugnehmend auf das Gesagte, wird hier nonverbal oder verbal reagiert. Ganz dem klassischen Ausruf des österreichischen Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick folgend: „Man kann nicht nicht kommunizieren!“ Kurz gesagt: Sie sollten sich immer auf Ihr Gegenüber konzentrieren und auf Inhalte direkt reagieren. Die einzige Fehlerquelle ist hier laut Steil in einem unaufmerksamen Zuhören zu finden.
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- keine übermäßig langen eigenen Monologe
- keine Fixierung auf die eigene Rede, da Sie dadurch den Gesprächspartner missachten.
- keine voreiligen Schlussfolgerungen
- kein Wunsch-Hören (Hören, was man hören will)
- Ablenkung und fehlende Konzentration
- All diese Dinge führen dazu, dass Ihr Gesprächpartner sich missachtet fühlt!
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