Absorption oder Absorbtion? Kleiner Unterschied mit großer Wirkung

Wer „Absorbtion“ schreibt, meint das Richtige, bringt aber das Falsche aufs Papier: Das Verb für „etwas in sich aufnehmen“ wird nämlich von einem anderen, lateinischen Wort abgeleitet, als das dazugehörige Nomen. Grob bedeutet beides das Gleiche und die Vermutung, aus dem Verb das Nomen zu bilden, liegt ebenfalls nahe. Doch tatsächlich ist „Absorption“ richtig.

Absorption ist die richtige Schreibweise

Das Verb „absorbieren“ kommt von „absorbere“ und bedeutete ursprünglich etwas weniger drastisch als im Deutschen „aufsaugen“ oder „verschlucken“. Daraus also „Absorbtion“ mit einem b zu machen, ist verständlich, richten sich doch im Deutschen in der Regel Verben und Nomen nach einander aus. Ist dies auch nachvollziehbar und in sich logisch, so ist diese Schreibweise dennoch falsch.

Das richtige „Absorption“ leitet sich nämlich nicht von „absorbere“ ab, sondern von „absorptio“. Die Bedeutung ist hierbei sehr ähnlich: Lateiner verstehen darunter „das Verschlingen“. Da aber die alten Römer dies mit einem p schreiben, wird auch die deutsche Ableitung mit diesem Buchstaben in der Mitte geschrieben. Auf Englisch ist dieser Unterschied übrigens auch zu sehen.

Absorbtion: Falsch aus dem Lateinischen abgeleitet

Rein phonetisch kann man bei den wenigsten Sprechern einen Unterschied zwischen „Absorbtion“ und „Absorption“ ausmachen. Doch während man diesen kleinen Buchstaben nicht hören mag, ist die Wirkung im Schriftbild als eine erheblich andere. Die Logik, nach der sich die Wahl der Buchstabenreihenfolge richtet, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hierbei um einen Schreibfehler handelt.

Man mag dies für eine unnötige Hürde der deutschen Rechtschreibung halten, doch lässt sich festhalten, dass man sich auch bei einer sich verändernden Sprache trotzdem die Ursprünge im Auge behalten sollte.

Eine Meinung

  1. Danke für die informativen Ausführungen. Im letzten Absatz sind Sie allerdings zu sehr auf „sich“ bezogen. Bitte absorbieren. Schönen Gruß von Frank Berger, Berlin

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