Rosch Haschana

Am 1. und 2. Tag des Monats Tischri (in diesem Jahr der 23. und 24. September) wird das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana begangen. Der hebräische Name dieses Festes bedeutet „Haupt des Jahres" und bezeichnet den Anfang, also das Haupt bzw. den Kopf des Jahres. Nach dem jüdischen Kalender, der sich am Lauf des Mondes und nicht der Sonne orientiert, beginnt heute das Jahr 5767 – nach Erschaffung der Welt! Deren Termin errechnet sich aus den in der hebräischen Bibel enthaltenen Jahresangaben.

Rosch Haschana ist ein ernster Feiertag. Es kommt in der Bibel nicht vor, und auch in den Gebeten dieses Festes ist kaum davon die Rede, dass ein neues Jahr anbricht. Der Sinn des Neujahrsfestes liegt in der Erinnerung an den Bund, den Gott mit Israel geschlossen hat und der für die Israeliten eine sittliche Forderung und Verpflichtung darstellt. Der Tag soll dazu dienen, in sich zu gehen, sich vom Bösen abzuwenden und fortan ein gottgefälliges Leben zu führen. An Rosch ha-Schana zieht man die Bilanz des vergangenen Jahres und legt vor Gott Rechenschaft über sein Tun ab.

Es wird das Schafar-Horn geblasen, die Posaune, die eigentlich ein Widderhorn ist. Es erinnert Israel an den Bund und an die Bundesverpflichtung, die im Gesetz der hebräischen Bibel formuliert ist. Das Widderhorn erschallt im Morgengottesdienst nach der Tora- und Prophetenlesung sowie an mehreren Stellen des Zusatzgebetes in festgelegten Tonfolgen, außer wenn der Festtag auf einen Sabbat fällt.

In vielen Gemeinden wird der Betraum für den Neujahrsgottesdienst besonders feierlich geschmückt. In der Synagoge dominiert die weiße Farbe, um die Erhabenheit des Tages auszudrücken. Der Vorhang vor dem Toraschrank, die Decke auf dem Vorbeterpult und die Kleidung des Vorbeters sind weiß, im Gegensatz zu den sonst üblichen Farben.

Rosch ha-Schana wird überall an zwei Tagen gefeiert. Am Neujahrstag ist es bei der Feier zu Hause üblich, Äpfel zu segnen und zu essen. Man bestreicht die Äpfel vor dem Verzehr mit Honig und wünscht, dass das neue Jahr gut und süß werden möge –  wie der Apfel und der Honig. Die besonderen Brote für das Neujahrsfest sind rund gewickelte Weißbrote den Jahreskreislauf zu symbolisieren.

6 Meinungen

  1. Sehr aufschlußreich, danke!Vor ca. 3 Jahren waren wir während der „Woche der Brüderlichkeit“ mit einem Teil des „Alternativen Gottesdienstes“ in der Synagoge D-Derendorf. Die angenehme Erinnerung hat zu tun mit der herzlichen Atmosphäre und dem schööönen koscheren Essen.Dem ging der Besuch des Rabbi Goldberger in unserer Gemeinde voraus.Ich erinnere mich sehr gern an seinen humorvollen Vortrag in der Synagoge. Der Rabbi ist eine sympathische spirituelle Persönlichkeit, der meine höchste Achtung hat. So einen Mann wünsche ich mir auf der muslimischen Seite auch. Juden kennen was von ernsten Feiern, klar. Aber vom lustigen Teil verstehen sie auch allerhand. *gg*

  2. Der jüdische Kalender ist ein luni-sonarer, d.h. er orientiert sich an Sonne und Mond. Wäre er ein Mondkalender, so würden die Feste durch den Jahreslauf wandern wie im Islam. Die Bezeichnung „Rosch haSchanah“ kommt in der Torah nicht vor, der Feiertag sehr wohl; siehe Numeri 29,1″Der Sinn des Neujahrsfestes liegt in der Erinnerung an den Bund, den Gott mit Israel geschlossen hat “ ist falsch.Es wird das Schofar geblasen – Schofar.Rosch haSchana wird nicht überall zwei Tage gefeiert.Es gibt auch keine „sonst üblichen Farben“ für den Kantor / die Kantorin

  3. @Juebe.na, da wollen wir Hr. Conrads doch mal in Schutzhaft nehmen und ihm beistehen..Rosch ha-Schanah wird nach dem jüdischen Mondmonaten berechnet. Der Unterschied zum Islam besteht nur darin, dass alle drei Jahre ca. ein Schaltmonat eingefügt wird zur Berücksichtigung des Sonnenjahres (deshalb lunisonar). Deshalb liegt dieses Fest immer in einem Zeitraum von Ende September oder der ersten Hälfte des Oktobers..Wir wollen doch einfach mal annehmen, dass Hr. Conrads es auch so meinte.

  4. Hallo Michaela,nein es geht nicht nur euch so….Wir, mein Mann und ich sind nun schon 18 Jahre glücklich MITEINANDER verheiratet. Das Miteinander betone ich inzwischen ganz automatisch. Wir haben drei GEMEINSAME Kinder und ich werde dauernd gefragt, ob meine Kinder von meinem Mann wären.Von wem denn sonst ? frage ich mich dann jedesmal…Auch in unserem Bekanntenkreis gibt es jede Menge Paare, die sich im laufe der Zeit wieder getrennt haben. Die Kinder tragen dann meistens den Kampf der Eltern auf ihren kleinen Schultern…..TRAURIG…..Erschreckend fand ich die Aussage einer Bekannten, die kurz nach ihrer Scheidung erneut geheiratet hat. „Wenn das mit dem nicht klappt, dann lass ich mich halt wieder scheiden, Ich weiß ja jetzt worauf ich achten muss.“Mein Fazit: die Ehe wird in der heutigen Zeit nicht mehr ernst genommen, sie hat an Beständigkeit verloren und wurde degradiert als Zwischenlösung…Die armen Kinder…LG Birgit

  5. Es ist wirklich unverständlich, daß sich immer mehr Paare trennen. Ich weiß gar nicht ob der Freiraum da so eine große Rolle spielt. Jedes Paar muß da für sich eine individuelle Lösung finden. Nur denke ich sollte man so „um die 40“ nicht so verblendet durchs Leben gehen und meinen, daß dienächste Beziehung keine Probleme mich sich bringt.Die eigenen kann man so und so schwer loswerden und der neue Partner hat nach der ersten Verliebtheits-phase mit Sicherheit auch noch einige davon zu bieten.

  6. Hallo,ich habe eine ausländische Frau, sieh fährt regelmässig (2-4x im Jahr) Ihre Familie besuchen, oftmals komme ich nicht mit. Ich habe festgestellt, dass der Abstand und die Pause enorm gut für die Beziehung ist. Ein wenig Abstand von Zeit zu Zeit kann irgendwie nicht schaden, denn ich freue mich immer wenn Sie zurück kommt und man hat sich wieder eine Menge zu erzählen.

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