Und zwar lässt THQ den Spieler in die Rolle des Riesenhais schlüpfen. Was ich im Vorwege mal klarstellen möchte: dieses Spiel vertritt so jedes einzelne Klischee über den Hai, welches weltweit im Umlauf sein dürfte. Blutrünstig, immerzu auf der Jagd, gnadenlos, überintelligent etc.
Liebe Spieler(Kinder): dem ist nicht so. Der weiße Hai ist ein „friedfertiges“ Lebewesen, der in Wirklichkeit niemandem Schaden anrichten will. Zu Unterhaltungszwecken auf der Konsole und am PC wurde dessen wahrer Charakter ein weinig umgepolt.
Nun zum Spiel:
Die Hauptaufgabe besteht darin, dass ihr in eurer Rolle als weißer Hai die Insel Amity Island in das reinste Chaos verwandeln müsst. Dabei geht ihr im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Denn diese pflastern zu Haufe euren Weg durch die Tiefen der Meere. Allerdings beschränken sich eure Aufgaben nicht nur auf die Dezimierung der Einwohnerzahl von Amity Island. Ihr müsst nämlich außerdem die Infrastruktur durcheinander schütteln, indem Gebäudekomplexe und Raffinerien von euch platt gemacht werden.
Jedenfalls lassen die Bewohner über Wasser dieses Massaker nicht einfach über sich ergehen. Sie jagen euch mit ihren Gewehren, Granaten und Harpunen so dass ihr zwangsläufig auch in die Tiefen des Wassers zurückkehren müsst. Hier lauern jedoch die nächsten Gefahren. Ihr müsst die Angriffe von Delphinen und anderen eurer Art abwehren und zum Missionsende hin meist einen größeren und schwer bezwingbaren (End)Gegner, in Gestalt von Killerwalen oder einem überdimensionalen Octopus, erledigen. Durch das Schaffen verschiedenster Missionen und Aufgaben, kann der Spieler einige Boni freischalten. Unter anderem gibt es Ausschnitte des Filmklassikers zu bewundern.
Was sich insgesamt sehr abenteuerlich anhört und actionreich anhört, zeigt an einigen Stellen auch deutliche Schwächen. Während auf der einen Seite die Unterwasserwelt grafisch wunderbar umgesetzt wurde, erweißt sich die Oberfläche als ziemlich langweilig. Zwar rauschen einige Boote und Jetskis an dem weißen Hai vorbei, aber auf Dauer animiert dies nicht wirklich zum „ich mag es lieber oben“. family: Wingdings“>J Unter Wasser hingegen fängt der Spieler an zu träumen. Eine harmonisch wirkende Unterwasserwelt mit einer Vielzahl von Fischen und anderen Unterwasserweltlern lassen das richtige Flair aufkommen. Der Spieler träumt von Tauchkursen in der Karibik. Inmitten dessen dann dieser Zerstörer von „Jaws“. Das passt wie die Faust aufs Auge.
Handlungstechnisch brauche ich nicht sonderlich ins Detail zu gehen, da das nötigste eigentlich erwähnt worden ist. Nur finde ich es etwas deprimierend, dass einige Missionen fragwürdig gelöst werden sollen. Denn seit wann besitzt der weiße Hai solch eine Intelligenz, dass er einen Menschen, der zwischen seinen Zähnen klemmt, vor einen Augescanner hält um das Öffnen eines Tores zu veranlassen. Ich weiß nicht so recht… Was hier allerdings gut rüberkommt: das Auflösen des Blutes im Wasser, welches sich nach der Intensität der „Behandlung“ des Opfers richtet, ist super detailliert gelungen.
Im nächsten Spielzug wird diese Freude wieder gehemmt, weil plötzlich Gegner angreifen und Positionieren in Richtung des Gegners an einigen Stellen sehr behäbig ausfällt. Bezüglich der Steuerung hätten die Entwickler also ein wenig genauer arbeiten können. Ich habe den Eindruck, dass die Entwickler eventuell der Meinung waren: „Ach, das Meer ist solch ein weitläufiges Gebiet, dass die Steuerung dementsprechend weniger genau ausgearbeitet werden muss.“ Falsch gedacht, aber das ist schließlich eine Meinung, die nicht jeder mit mir teilen muss.
Sehr gut ausgetüftelt haben die Entwickler hingegen die verschiedenen Strategien des Hais um seine Opfer zu egalisieren bzw. ins Jenseits zu schicken. In der Mitte durchbeißen und weg wäre auch langweilig gewesen. So hat der Spieler die Möglichkeit ca. 4 „normale“ Methoden (zerreißen, runterschlucken etc.) und die Möglichkeit von vier weiteren Spezialattacken. Hier besteht z.B. die Möglichkeit seinem Gegner einen kräftigen Hieb mit der Schwanzflosse zu verpassen und ihn in der Folge aufzufangen. Sensationell!!!
Durch das Anwenden der zahlreichen Attacken habt ihr selbst in der Welt der Unterwasserjäger die Möglichkeit eure Werte nachzubessern. Es gilt die Eigenschaften Genauigkeit, Kraft, Geschwindigkeit, Hunger und Gesundheit nachhaltig zu verbessern, so dass es nie wieder an Durchschlagskraft mangeln wird.
Aufgrund der Tatsache, dass man mit dem „weißen Hai“ relativ neues Gebiet betreten hat, ist die Umsetzung im Großen und Ganzen relativ OK. Denn die unterhaltsame Story und das Gameplay mit „Jaws“ sorgen kurzfristig für viel Fun an der Konsole und der Spieler neigt durch die Vielzahl der Attacken von „Jaws“ hin und wieder zum „Blutrausch“. Der im Endeffekt nicht allzu aufwendige Handlungsstrang, die lasche Grafik oberhalb des Wasserspiegels(wie auch einigen Schwächen darunter) und die nicht immer hölzerne Steuerung werden dadurch zeiweise überspielt. Leider auch nicht immer und THQ darf sich letzten Endes bei der Zugkraft und den Powerelementen des „weissen Hais“ bedanken, dass dieses Spiel noch eine durchschnittliche Bewertung erhält.
Mehr Infos auf: www.thq.de