Der Magdeburger Dom ist heute Wahrzeichen der Hauptstadt Sachsen-Anhalts und versinnbildlicht die Bedeutung Magdeburgs im deutschen Hochmittelalter. Denn 1209 hat der Kirchenbau nicht nur religiöse Bedeutung, sondern ist ein großes Politikum. Im selben Jahr krönt der Papst nach großen Herrschaftsstreitigkeiten zwischen Welfen und Staufen Otto IV. zum ersten und letzten welfischen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Der mächtige Kathedralenbau in Magdeburg zeugt von der Machtdemonstration des neuen Kaisers Otto IV.
Magdeburger Dom: erste gotische Kirche Deutschlands
Als Zeichen der Abkehr von staufischen Traditionen wendet sich auch die Architektur des neuen Doms zu Magdeburg von der Bauweise staufischer Bauwerke ab. Während sich Kirchen zuvor noch am spätromanischen Baustil orientieren, ist das Gotteshaus an der Elbe vom neuen Baustil aus Frankreich inspiriert und gilt als erstes Bauwerk der Gotik in Deutschland.
Fertiggestellt wird das Gotteshaus erst 300 Jahre später und wie alle Bauten, deren Bauzeit sich über Jahrhunderte hinweg erstreckt, spiegelt auch der Magdeburger Dom die Architektur mehrerer Epochen wider. Während in der ersten Bauphase noch spätromanische Elemente verwendet werden, zeigen spätere Abschnitte der Kirche Elemente der Früh- und Spätgotik auf. Vor allem die Innenausstattung beinhaltet viele Kunstwerke aus Romanik, Gotik und Renaissance.
Neue Orgel für die Kathedrale von Kaiser Otto IV.
Den Dreißigjährigen Krieg kann der Magdeburger Dom noch unbeschadet überstehen, doch im Zweiten Weltkrieg wird die Kirche schwer beschädigt und ihre Orgel zerstört. Erst 2008 wird eine neue große Orgel eingebaut, die mit der Größe ihrer Vorgängerin mithalten kann. Im gleichen Jahr kann sich das mittlerweile evangelische Gotteshaus nach Jahren der Restauration endlich ohne Gerüst zeigen und so erscheint der Magdeburger Dom in seinem Jubiläumsjahr in voller Pracht!