„Alle Fachleute sind sich einig, dass es oftmals am Handwerkszeug und an durchdachter Erfahrung fehlt, um einen anspruchsvollen, lernförderlichen Unterricht zu gestalten", sagte beispielsweise Jürgen Baumert, Direktor des Max Planck Instituts für Bildungsforschung in Berlin, der ZEIT.
Dabei wird die föderale Struktur in der Zuständigkeit für Bildung als Ursache ausgemacht. Danach ist in Deutschland Lehrerausbildung von Bundesland zu Bundesland derart stark unterschiedlich, dass nicht einmal gewährleistet werden kann, fertig ausgebildete Lehrer aus Bundesland A in Bundesland B einsetzen zu können. Auch die bereits Ende der Neunziger avisierte Änderung der Studiengänge ist bis jetzt nicht erfolgt.
Das ist doch zumindest mal erstaunlich für ein Land, in dem schrittweise Bachelor- und Masterstudiengänge die Diplome ersetzen, um international kompatibel zu bleiben. Lehrerstudiengänge hingegen sind nicht einmal zwischen Hamburg und Bayern kompatibel.
Bildungspolitik als Prestigeobjekt der Kirchturmdenker. Bildungsperspektiven der jungen Generationen auf dem Spielfeld parteipolitischen Völkerballs. So sieht die Realität in Deutschland aus.
Ich schließe mit einer klaren Aussage: Bildungspolitik muss in die Bundeshoheit überführt werden. In Zeiten der Globalisierung darf ein so wichtiges Gut nicht ins Belieben der Landesfürsten gestellt werden.
(Fotoquelle: www.pixelquelle.de / Fotograf: C. Nöhren)