Denn eigentlich denkt man doch: Kann nicht so schwer sein: Ein paar Themen ausdenken, Notizen machen, Aufnehmen, fertig.
Aber: Was erzählt man denn nun wirklich? Und sollten die ganzen „Ähs“ und „Öhms“ nicht eigentlich lieber raus? Und der Versprecher? Und der zweite Versprecher? Und als ich mich innerhalb eines wunderbar verzwirbelten Satzes im zweiten Einschub des ersten Nebensatzes verhakte und noch während des Sprechens merkte, dass ich selbst vergessen hatte, wie der Satz begonnen hatte, so dass ich ihn auch nicht mehr unfallfrei zu Ende bringen konnte und wenn dann nur durch Zufall?
So kann’s gehen.
Aber das macht ja, glaubt man anderen, den Reiz von Podcasts aus. Sie sind eben nicht so rundgelutscht und glattproduziert wie eine Radiosendung. Hier sprechen normale Menschen über ihre Lieblingsthemen und beides soll man raushören: Es sind normale Menschen und sie sprechen gern, worüber sie sprechen.
Und es gibt keine Gewinnspiele.
Und keine Werbung – oder kaum.
So gibt es zum Beispiel den Podcast von der Macwelt. Der ist sterbenslangweilig, weil er wie eine Nachrichtensendung im Radio das vermeldet, was ich sowieso schon online gelesen habe. Das ist also nur ein Podcast für solche Leute, die eben nicht sowieso regelmäßig nach Neuem und Spannendem aus der Apple-Welt fahnden.
Ganz anders da der Maccast. Der ist eindeutig privat produziert und Macher Andreas spricht frei von der Leber weg, was er interessant findet und was er dazu meint. Das finde ich wiederum interessant und ich möchte seine Meinung hören, auch wenn ich ihr nicht immer zustimme.
Beim Onlineversender Arktis.de gibt es einen Podcast, der den Spagat zwischen professionell und sympathisch amateurhaft immer wieder gut hinbekommt. Rainer, Chef von Arktis, hat sich inzwischen gut eingewöhnt und plaudert drauflos, so kommt es einem jedenfalls vor. Und es geht eben längst nicht nur um neue Produkte, die der Versender aufgenommen hat. Und wenn ein neues Produkt irgendwie überflüssig oder überteuert erscheint, sagt er es auch. Solche Ehrlichkeit kommt sicher nicht nur bei mir gut an.
Aus meiner Sicht sollte ein Podcast zudem nicht länger als 30 Minuten sein. Das passt gut in den Arbeitsweg und ist auch sonst so in etwa die maximale Aufmerksamkeitsspanne.
Witzig finde ich auch Podcasts mit zwei Moderatoren. Zum Beispiel den „The Mac Observer’s Mac Geek Gab“ – natürlich auch zum Thema Mac und auf englisch. Da kann man nicht nur Neues hören, sondern gleich noch seine Englischkenntnisse verbessern. Und, besonders erstaunlich: Man hört, wie Sachen eigentlich ausgesprochen werden… „Router“ zum Beispiel wird gar nicht wie „Route“ gesprochen. Es heißt tatsächlich „Rauter“ und nicht „Ruhter“. Dabei hatte ich mich immer über Leute lustig gemacht, die „Rauter“ gesagt haben. Nun muss ich Asche auf mein Haupt streuen: es stimmt. Außer, die Leute bei Mac Geek Gab wissen auch nicht, wie man’s korrekt ausspricht. Aber das halte ich dann doch für unwahrscheinlich…
Kann ich nur bestätigen. Einstündige virtuelle Präsentation vor Online-Publikum. Zum einen sehr ermüdend, nur mit seinem Monitor zu sprechen. Zum anderen recht ins Blaue, so ganz ohne Feedback (ok, zumindest sind die Teilnehmer online geblieben ;-).