Wozu ein Kapitalmarktrecht und ein Kapitalanlagerecht? Das Kapital ist ein generell sehr flüchtiges Konstrukt, sagen die Wirtschaftswissenschaftler. Manche attestieren den fließenden Finanzen sogar Eigenschaften wie dem elektrischen Strom, der sich stets den geringsten Widerstand suche. Den findet es in Deutschland unter Garantie nicht.
Kapitalanlagerecht: Sinn und Nutzen
Entgegen der landläufigen Meinung, ist der Kapitalmarkt in Deutschland durch zahlreiche Gesetze reglementiert. Die Gesamtheit der eingreifenden Gesetze wird auch als Kapitalmarktrecht zusammengefasst.
Während das Börsengesetz und das Depotgesetz alle Bereiche des Handels mit Wertpapieren regeln, gibt es auch weitere Gesetze, die sich mit Kapitalgesellschaften und den Gewinnen beschäftigen. Insgesamt werden elf ordentliche Parlamentsgesetze zum Kapitalmarktrecht bzw. zum Kapitalanlagerecht gezählt. Das Bundesministerium der Justiz veröffentlicht auf einer Website alle diese und einen Großteil der Verordnungen.
Neben den genannten Gesetzen sind auch die jeweiligen Steuerverordnungen für den Umgang mit Wertpapieren und vor allen den staatlichen Ansprüchen auf Steueranteile an den Gewinnen maßgeblich. Hier geben vor allem die Finanzämter mit entsprechendem Informationsmaterial Auskunft.
Fachausbildung Kapitalanlagerecht und Kapitalmarktrecht
Aufgrund der hohen Komplexität des Kapitalmarktrechtes sind entsprechende Fachleute und Rechtsanwälte schwer zu finden und oftmals gut bezahlt. Eine Spezialisierung oder Fachausbildung bieten dabei verschiedene rechtswwissenschaftliche Fakultäten für Anwälte oder auch andere Ausbildungseinrichtungen für Steuerberater an.
Wer als Privatmensch sein Wissen über den Handel mit Wertpapieren ausbauen möchte, kann beispielsweise beim Schutzverband Deutscher Wertpapierbesitzer e.V. einzelne Seminare zum Thema Kapitalmarktrecht besuchen. Auch viele Volkshochschulen bieten inzwischen Einführungsseminare in das Kapitalanlagerecht für Kleinanleger an.
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