Wirtschaftslage: Über 70 Prozent der Deutschen verspüren keine Aufbruchsstimmung

Der Bundeskanzler Friedrich Merz hat den „Herbst der Reformen“ verkündet, um das Land aus der wirtschaftlichen Misere zu holen. Doch kommt der Weckruf des Kanzlers bei der Bevölkerung an? Ein aktuelle Umfrage zeigt: Im Lande herrscht Skepsis vor, wenn es um den dringend benötigten Aufschwung geht.

Gedämpfte Stimmungslage

77 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass Deutschland nicht gut auf die gegenwärtigen wirtschaftlichen Herausforderungen vorbereitet ist. Das hat eine unlängst erschienene, repräsentative Umfrage des Bundesverbands deutscher Banken herausgefunden. Zudem sind 68 Prozent der Meinung, dass die Politik nicht kompetent genug ist, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern.

Auch beim gesellschaftlichen Zusammenhalt bleiben die Deutschen mehrheitlich skeptisch: 63 Prozent sind der Meinung, das er in den letzten Monaten eher weniger geworden ist.

Wirtschaftslage wird als schwach empfunden

In Bezug auf die eigene Wirtschaftslage sind die Befragten Personen noch positiv gestimmt: Sie wird von 65 Prozent noch als gut bis sehr gut eingeschätzt. Wenn es allerdings um die Ökonomie des Landes geht, sieht das Stimmungsbild anders aus: 55 Prozent schätzen sie als nicht so gut ein, und 15 Prozent sogar als sehr schlecht.

Generell sind 57 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer der Meinung, dass es mit der Wirtschaft hierzulande gerade bergab geht.

Zuwanderung, hohe Preise und Wirtschaftslage als Problemfaktoren

Die Befragten der Studie machen im Wesentlichen drei Probleme aus, die dem Land zu schaffen machen: Mit 28 Prozent liegt hier die hohe Anzahl an zugewanderten Personen vorn, gefolgt von den gestiegenen Preisen (23 Prozent) und der angespannten Wirtschaftslage (21 Prozent).

Allerdings gibt es auch positive Aussagen: So stellen 30 Prozent der Befragten fest, dass die Demokratie im Lande nach wie vor funktioniert, und 24 Prozent loben den hiesigen hohen Bildungsstandard. 17 Prozent empfinden unsere freiheitlich-liberale Gesellschaft nach wie vor als positiv.

Die von der Bundesregierung initiierten Verschuldungspläne zur Sanierung der Infrastruktur Deutschlands halten für 67 Prozent der Befragten für richtig, und 59 Prozent finden die hohe Verschuldung zur Wiedererlangung der Verteidigungsfähigkeit des Landes in Ordnung.

Unterschiedliche Meinungen der Generationen bei der Verschuldungsfrage

Interessant ist, das die geplante, große Verschuldung von 59 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer als nicht ungerecht gegenüber der jüngeren Generation angesehen wird.

Diese hat dazu freilich eine andere Meinung: 53 Prozent der 18- bis 29-jährigen Befragten empfinden die geplante Mega-Verschuldung als ungerecht, unter den 30- bis 59-Jährigen sind es noch 41 Prozent.

Bildnachweis: Pixabay, 1236578, MustangJoe

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