Online-Befragung: Jeder zweite Mensch hält die Demokratie in Deutschland für instabil

Die Stimmung im Land ist kurz vor der Bundestagswahl am Sonntag alles andere als optimistisch. Besonders das Vertrauen in die Stabilität der Demokratie scheint gelitten zu haben. Das zeigt eine aktuelle Umfrage.

Für etwa ein Drittel der Befragten ist die Demokratie „am Ende“

Laut einer Online-Befragung der Konfliktakademie (ConflictA) an der Uni Bielefeld glauben 30 Prozent der befragten Personen, dass „die Demokratie in Deutschland am Ende ist“. 51 Prozent sind der Meinung, das die Demokratie in Deutschland „in höchstem Maße gefährdet ist“.

Diese Aussagen zeigen, das für die zukünftige Bundesregierung eine Stärkung der Demokratie in Verbindung mit der Kompetenz, Konflikte jenseits aller Differenzen konstruktiv zu lösen, an erster Stelle stehen sollte – so die Macher der Umfrage.

Ausgemachte Gründe für gesellschaftliche Probleme

Bei den Ursachen für die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen sehen 70 Prozent der Befragten der ConflictA-Umfrage die mangelnde Kooperation der bisherigen Bundesregierung als Hauptgrund an. 67 Prozent machen Überregulierung und Bürokratie hierfür verantwortlich, und 68 Prozent beklagen die Inkompetenz von Parteien und Politik.

Jeweils 67 Prozent sind der Meinung, dass wirtschaftliche Schwierigkeiten am Standort Deutschland und ein Mangel an gesellschaftlicher Solidarität die Probleme hervorrufen. Für 65 Prozent der Befragten ist ein fehlender Zusammenhalt die Hauptursache, Intoleranz und Menschenfeindlichkeit werden von 62 Prozent genannt. Für 63 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer entstehen die gesellschaftlichen Konflikte der Gegenwart durch das Aufeinanderprallen von unterschiedlichen Religionen und Kulturen.

Verschiedene Gewichtungen bei den Konfliktthemen

Bei den Befragten der Online-Umfrage haben die Streitthemen des Bundestagswahlkampfs (Migration und Sicherheit) eher einen untergeordneten Stellenwert. Hier wird hingegen der Zustand der Infrastruktur des Landes mit 73 Prozent am häufigsten genannt, ebenso wie die Themen „Gesundheit“ (68 Prozent) und „Ungleichheit“ (69 Prozent).

Die repräsentative Online-Befragung fand vom 21. November bis zum 12. Dezember 2024 statt, befragt wurden 2.900 volljährige Deutsche. Durchgeführt wurde die Befragung in Zusammenarbeit mit dem Soko Institut für Sozialforschung & Kommunikation.

Bildnachweis: Pixabay, 7844705, wal_172619

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