Die Deutschen konsumieren so viel wie seit dem Jahr 2001 nicht mehr – die gute Arbeitsmarktlage und die Hoffnung auf steigende Löhne und Gehälter sind laut der aktuellen GfK-Konsumstudie der Grund.
Höchster Wert seit fast 16 Jahren
Trump, Putin, Nordkorea, IS: Die weltweiten Probleme scheinen den Verbrauchern in Deutschland bisher nicht die Lust auf den Konsum zu vermiesen: Der aktuelle von den Experten der Gesellschaft für Konsumforschung ermittelte Konsumklima-Index ist unerwartet um 0,1 auf 10,9 Punkte gestiegen – das stellt den höchsten Wert seit Oktober 2001 dar. Die Konsumexperten hatten eigentlich mit einem stagnierenden Wert gerechnet. Zu ihrem Konsumverhalten werden von der GfK monatlich 2.000 Personen befragt.
Optimismus bei den Einkommenserwartungen
Die von der GfK Interviewten antworteten auf die Frage, wie sie die Entwicklung des eigenen Einkommens einschätzen, optimistisch: Im August stieg dieser Indikator um 0,5 und damit auf 61,4 Punkte. Das ist der fünfte Anstieg in Folge – und ein Rekord: Seit den Tagen der Wiedervereinigung ist hier kein besserer Wert ermittelt worden. Ins Bild passt da auch die Bereitschaft, für größere Anschaffungen etwas tiefer in die Tasche zu greifen: Hier gab es einen Anstieg um 3,3 Punkte, auf 58,1 Punkte insgesamt. Das bereinigte einen Einbruch aus dem Juli, der mit einem Minus von 3,1 Punkten zu Buche schlug. Einer der Gründe für die Konsumfreude der Deutschen ist laut GfK die derzeit eher geringe Neigung zum Sparen – eine Folge der niedrigen Zinsen.
Gute Geschäfte der Unternehmen
Bei den börsennotierten Unternehmen sieht es ähnlich gut aus, wie das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ernst & Young (EY) herausgefunden hat: Im ersten Halbjahr 2017 setzten 107 von 300 Unternehmen ihre Umsatz- und Gewinnprognosen herauf – das ist der beste Wert seit dem Jahr 2011. Gründe hierfür seien die positive Konjunkturentwicklung weltweit, gepaart mit niedrigen Zinsen und einem Nachfragehoch in Europa. Und: Diese positive Entwicklung dürfte sich fortsetzen – viele DAX-Konzerne haben laut EY in den ersten Wochen des zweiten Halbjahres ihre positiven Prognosen angehoben.
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