Ein Trend auf der unlängst beendeten Spielwarenmesse 2016 in Nürnberg war „Train your brain“ – also Spiele, die das Gehirn trainieren. Brettspiele, die das Denken fördern, sind allerdings keine neue Erfindung – es gibt sie schon seit vielen Jahren (oder im Fall von Schach seit Jahrtausenden). Wir nennen die vier Brettspielklassiker, die nach Ansicht von Wissenschaftlern nicht nur Spaß machen, sondern auch die grauen Zellen fördern.
MasterMind
Das in Deutschland auch als Superhirn bekannte MasterMind wurde im Jahr 1971 von dem in Paris lebenden Israeli Marco Meirowitz erfunden. Ein Spieler muss herausfinden, welche Kombination aus farbigen Stiften der zweite Spieler gesteckt hat. In der normalen MasterMind-Version wird aus sechs zur Verfügung stehenden Farben ein vierfarbiger Code gesteckt. Der Spieler, der den Code knacken muss, hat dafür mehrere Versuche. Sein Gegenspieler liefert ihm nach jeder Runde Hinweise zu richtigen Farben oder Positionen, die ihm bei der Lösung helfen. In einer Studie fanden Wissenschaftler 1987 heraus, das MasterMind logisches, flexibles und analytisches Denken fördert, und zudem die Konzentrationsfähigkeit steigert.
Monopoly
Spielehersteller Hasbro gibt 1933 als Geburtsjahr für den Spieleklassiker Monopoly an, aber die Idee geht zurück auf das Spiel The Landlord’s Game von 1904. Monopoly ist gespielter Kapitalismus: Mitstreiter kaufen Straßen und Grundstücke, um dort später Häuser und Hotels zu bauen und Mieten von den Mitspielern zu verlangen. Kinder beispielsweise sollen durch Monopoly lernen, mit Geld umzugehen – sie erfahren etwa, dass Geld nicht auf den Bäumen wächst, sondern begrenzt ist. Außerdem haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass Monopoly eine gewisse Selbstbeschränkung fördert, denn schließlich gewinnt meist der, der nicht gleich sein gesamtes Kapital verschleudert, sondern seine Häuser und Hotels mit Bedacht errichtet.
Schach
Schach, auch das „Spiel der Könige“ genannt, galt schon immer als eins der komplexesten und anspruchsvollsten Brettspiele. Wie alt Schach genau ist und woher es stammt, ist nicht abschließend geklärt – nach Europa gelangte es zwischen dem 9. und dem 11. Jahrhundert, in Asien taucht es aber schon ab dem 3. Jahrhundert auf. Die Tatsache, dass beim Schachspiel mehrere Spielzüge und ihre möglichen Konsequenzen geplant werden müssen, führt dazu, dass Kinder laut einer Studie besser in Mathematik abschneiden und auch ihre sprachliche Entwicklung gefördert wird. Auch für Erwachsene lohnt es sich, dass Schachbrett von Zeit zu Zeit aufzubauen: Eine andere Untersuchung fand heraus, das geistig anspruchsvolle Tätigkeiten wie Schach spielen das Risiko senken, an einer Demenz zu erkranken.
Scrabble
Bei Scrabble müssen aus einzelnen Buchstabenplättchen ganze Worte gebildet und auf einem Spielbrett platziert werden – und zwar so, dass der Spieler möglichst viele Punkte bekommt. Studien haben ergeben, dass Scrabble-Spieler über einen größeren Wortschatz verfügen als andere. Außerdem fördert Scrabble Kreativität und flexibles Denken.
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