Der Mönchspfeffer hat die botanische Bezeichnung Vitex agnus castus und wird im Volksmund auch Keuschlamm oder Keuschbaum genannt wird.
Es handelt sich hierbei um einen Strauch, der eine Höhe von bis zu 5 Metern erreichen kann. Von Juli bis September trägt die Pflanze hellblaue oder violette, selten auch weiße oder rosa Blüten. Daraus entwickeln sich kleine schwarzbraune Früchte, die getrocknet und gemahlen in Geschmack und Aussehen dem Pfeffer ähneln. Als Standort bevorzugen die Pflanzen einen sehr feuchten Boden und sind deswegen meist an Flussufern oder in Küstennähe zu finden.
Der Mönchspfeffer und seine Geschichte
Hera, die Gattin und zugleich Schwester des griechischen Gottes Zeus soll unter diesem Strauch geboren worden sein. Deswegen galt diese Pflanze in der griechischen Mythologie als Symbol der enthaltsamen Ehe. Aus antiken Schriften erfuhren die Mönche, dass die Priesterinnen im alten Griechenland den Mönchspfeffer dazu verwendeten ihre Keuschheit zu bewahren. Also wurde ihm eine anaphrodisierende, also eine Geschlechtstrieb hemmende Wirkung nachgesagt.
Im Mittelalter war er in fast jedem Klostergarten zu finden und sollte den Mönchen und Nonnen dabei helfen, von eventuellen unkeuschen Gedanken loszukommen. Hoffentlich haben sie auch reichlich davon konsumiert, denn heute weiß man dass der Genuss des Mönchspfeffers in kleinen Mengen sogar anregend auf die Libido wirkt.
Die heutigen Anwendungsgebiete des Mönchspfeffers
Vorwiegend werden die Wirkstoffe des Mönchspfeffers heute in der Frauenheilkunde eingesetzt. Sie helfen vor allem bei Menstruationsbeschwerden und unregelmäßigen Monatsblutungen. Auch bei Beschwerden während der Wechseljahre werden die Wirkstoffe eingesetzt.
Nachweislich reguliert er den Gelbkörperspiegel und senkt die Produktion des Hormons Prolaktin. Eine Störung dieser beiden Hormone kann zu einer ungewollten Kinderlosigkeit führen. Somit kann Mönchspfeffer zur natürlichen Fruchtbarkeitssteigerung beitragen. Mönchspfefferpräparate sind als Kapseln, Filmtabletten, Tropfen oder Tee rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Trotzdem sollte die Einnahme dieser Präparate auf jeden Fall mit einem Arzt oder Heilpraktiker besprochen werden, da sie immerhin Einfluss auf den Hormonhaushalt nehmen.