Als Kaufsucht wird ein wiederholt auftretendes, unkontrollierbares, impulsives und exzessives Kaufverhalten bezeichnet, bei dem es nicht darum geht, nützliche Waren zu erwerben, sondern lediglich um den Kaufakt an sich. Ähnlich einem Alkoholiker, dem ein Glas Wein keinen Genuss schenkt, muss auch der Kaufsüchtige „orgienhaft“ kaufen.
Kaufsucht ist eine Zwangsstörung
Die Kaufsucht gilt in Deutschland nicht als eine eigene psychische Erkrankung, sondern gehört wie Pyromanie, Kleptomanie oder Trichotillomanie (ständiges Ausreißen der eigenen Haare ) zu den Zwangsstörungen oder auch Impulshandlungen.
Entgegen des Klischees der einsamen Millionärsgattin, die ihr als sinnlos empfundenes Dasein durch Kaufhandlungen kompensiert, tritt die Kaufsucht in allen Einkommens- und Bildungsschichten auf. Laut der neuesten Studie der Universität Stanford in England sind sogar Männer und Frauen nahezu gleichermaßen betroffen. Dieses Verhältnis spiegelt sich aber nicht in den Warteräumen von Therapeuten wider, da Männer diese Impulshandlung oft vielmehr als gesellschaftliches Manko empfinden und Scham und Unsicherheit weit verbreitet sind. Zudem sind viele Männer noch meisterhafter als Frauen darin, ihre Sucht vor sich selbst zu verbergen, beispielsweise, indem sie ausschließlich „nützliche“ Dinge wie Werkzeuge kaufen.
Warum wird Kaufen zur Sucht?
Die Kaufsucht ist eine Stressverarbeitungstrategie. Familiäre, berufliche, partnerschaftliche oder anderweitige Probleme werden dadurch kompensiert. Das Kaufen verläuft nach dem Motto „man gönnt sich ja sonst nichts“ und wird als eine Belohnung und Entschädigung für all die täglichen Ärgernisse empfunden.
Außerdem, so geben einige Patienten an, geben die Verkäufer einem Kunden, der eine größere Summe Geld ausgibt, Zuneigung und Bestätigung. Menschen, die psychisch labil sind oder sich in einer Lebenskrise befinden, genießen dieses Verhalten oftmals übertrieben. Und können eine Sucht danach entwickeln.
Die Symptome der Kaufsucht
Kennzeichnend für die Zwangsstörung ist die Sinnlosigkeit des Kaufes, z.B. drei Winterjacken o.ä. Des Weiteren ist der Betroffene nicht in der Lage, sich selbst zu zügeln und durch pure Willenskraft den Konsum zu unterbinden. Wird der Süchtige durch ein Ereignis an seinem „Kauferlebnis“ gehindert, kommt es zu Entzugserscheinungen von „sich nicht wohl fühlen“ bis zu „richtig krank werden“.
Umgekehrt empfindet der Kaufsüchtige nach dem Ausleben seiner Sucht Schuldgefühle, Trauer und Ängste. Bei einem länger andauernden Verlauf können die negativen Gefühle sich zu einer Depression entwickeln. Viele Kaufsüchtige geraten früher oder später in die Schuldenfalle. In einigen Fällen wird versucht, dieses Problem durch kriminelle Aktivitäten zu lösen. Der Kaufsüchtige ist trotz juristischer oder familiärer Konsequenzen nicht in der Lage, sein Verhalten zu ändern.
Die Behandlung der Kaufsucht
Zuerst einmal ist jeder einzelne gefordert, sein Kaufverhalten zu beobachten. Gerade am Anfang kann eine Fortschreitung der Sucht durch konsequente Eigenkontrolle noch unterbunden werden. Des Weiteren wird die Sucht meistens mit einer Verhaltenstherapie bekämpft oder in Selbsthilfegruppen. Versucht wird, eine Ersatzhandlung, wie z.B. Sport oder Freunde treffen zu finden. In einigen Jahren soll auch eine medikamentöse Behandlung möglich sein, die die Psychotherapie ergänzt.
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Hallo,ich finde diese Art von Zwang sollte nicht unterschätzt werden, an dieser stelle auch ein Dank an den Autor dieses Artikels der aufzeigt dass die Menschen die unter diesem Zwang leben wirklich darunter leiden!GrußBoris
Da geb ich dir Recht, diese Art von Zwang darf wirklich nicht überschätzt werden und es sollte viel häufiger darauf hingewießen werden, ab welchem Grad man an einer Kaufsucht leidet.
meine freundin ist kaufsüchtig und hat mich sogar gezwungen eine rosa hose mit einer lederjacke die von innen mit blumen war zu tragen und das meiste war mir sogar eine größe zu klein.