Interior Design: So gestaltet man einen Raum professionell

Gleich, ob Wohnzimmer, Büro, Küche oder Kinderzimmer, die Gestaltung eines Raums stellt stets eine Herausforderung dar. Es soll gemütlich, aber auch zweckmäßig sein. Wie ist das hinzubekommen und worauf ist zu achten? Wir haben für Sie alle Details zusammengefasst, wie Räume professionell gestaltbar sind.

Funktionen des Raumes festlegen

In der Regel besitzen Räume mehr als nur eine Funktion, zumal ein wesentlicher Zweck immer das Wohlgefühl sein sollte. Dabei steht das persönliche Bedürfnis im Vordergrund. Soll die Couch beispielsweise nur zum bequemen Chillen genutzt werden, oder soll sich darauf auch Besuch wohlfühlen? Dann muss eventuell noch eine bequeme Sitzvariante für das gemütliche Zusammensitzen her. Sollen im Kinderzimmer auch die Hausaufgaben erledigt und gespielt werden oder ist es nur zum Schlafen gedacht?

Grundsätzlich gilt für die professionelle Gestaltung: Planen Sie maximal drei bis vier unterschiedliche Raumfunktionen und dazu angepasstes Mobiliar, damit eine Überladung vermieden wird.

Klare Unterteilung von Raumfunktionen

Schaffen Sie sich in Gedanken die Raumaufteilung. Beachten Sie dabei, dass jede Raumfunktion einen eigenen Platz hat und von dem Rest optisch abzugrenzen ist.

Optische Abgrenzung durch Gestaltungselemente

Sie können beispielsweise links die Kuschel- und Fernsehecke platzieren und den Bereich durch Boho Teppiche klar begrenzen. Mittig platzieren Sie die Essgruppe, unter die Sie vielleicht einen schmutzunempfindlichen Teppich legen, der die Abgrenzung demonstriert. Rechts in der Ecke findet dann eventuell der Schreibtisch für das Homeoffice einen Platz, den Sie beispielsweise mit Pflanzen oder schicken Vorhängen umranden, um ihn vom restlichen Raum optisch abzuteilen.

Farbliche Raumteilung

Eine professionelle Raumteilung ist auch durch Farben zu erreichen. Dabei wird eine Grundfarbe für den Raum verwendet und die einzelnen Funktionsbereiche mit anderen Farben umrandet. Damit ist nicht nur die optische Raumteilung zu erzielen. Die Farben bringen auch dekorative Kontraste.

Besonderheit: Schlaf- und Kinderzimmer

Besonders wichtig ist die visuelle Abteilung von Schlafbereichen. Zusätzlich sollte in Schlaf- und Kinderzimmern so gut wie möglich kein direkter Blick auf aktive Bereiche wie Schreibtisch oder Spielecken bestehen.

Lichteinflüsse

Endlich Feierabend und der Wunsch nach gemütlicher Zweisamkeit mit dem Partner steigt? Die Stimmung kann schnell getrübt werden, wenn die Abendsonne direkt in die Augen fällt und keine Jalousien zum Schutz vorhanden sind. Unangenehm ist es auch, wenn sie den Fernseher blendet, während ohne Tageslicht die Augen am Schreibtisch im Homeoffice stark beansprucht werden.

Damit beginnt das erste Einrichtungskonzept, wo welcher Bereich am besten liegen sollte, wobei die Einflüsse von Tages- und Sonnenlicht zu berücksichtigen sind.

Farbgestaltung

Farben schaffen verschiedene Raumambiente. In der professionellen Innenraumgestaltung zählen vorrangig kühle, dunkle, moderne und warme Farben.

Warme Farben verleihen großen Räumen Gemütlichkeit. Deshalb sollten Sie diese Farben bevorzugen:

• Rot-Orange
• Braun
• Ocker
• Gold
• Cremeweiß
• Beige

 

Mit dunklen Farben sollten Sie maximal Teilbereiche streichen, denn sie verleihen sonst ein düsteres Raumklima und wirken schnell „beengend“. Für Farbakzente sind sie jedoch ideal und lassen sich prima zu hellen, warmen Farben kombinieren:

• Dunkelgrau
• Schwarz
• Dunkelviolett
• Burgunderrot
• Olivgrün
• Dunkelbraun
• Bronze

Kühle Farben wirken beruhigend und lassen kleine Räume optisch größer erscheinen. Für eine gemütliche Kuschelecke im Wohnzimmer sind sie weniger geeignet, aber optimal als Abgrenzung für Homeoffice-Bereiche in einer Dachwohnung und im Schlafzimmer. Diese zählen zu den kühlen Farben:

• Pastelltöne
• Blau
• Hellgrau
• Silber
• Apfelgrün

Moderne Farben sind solche, die laut Umfragen und Farbherstellern sehr häufig Verwendung finden. Im Trend liegen seit geraumer Zeit diese Farbkombinationen:

• Schwarz-Weiß-Grau
• Weiß-Grau-Altrosa
• Beige-Braun-Cremeweiß
• Lindgrün-Safrangelb-Gold

Die richtige Farbwahl

In erster Linie geht es bei der richtigen Farbwahl um den persönlichen Geschmack. Doch in zweiter Instanz sind die Farben zu empfehlen, die dem persönlichen Bedürfnis gerecht werden. Darauf sollten Sie den Fokus setzen und auch mal mutig sein. Neues und vermeintlich gegen den eigenen Geschmack richtend, kann als Wandfarbe frischen Wind in Räume bringen und sie mit Lebendigkeit füllen. Wichtig ist nur, dass Sie sich auf maximal drei unterschiedliche Farben beschränken, damit der Raum nicht zu bunt und zu unruhig wirkt.

Die richtige Beleuchtung

In der professionellen Raumgestaltung nimmt die Beleuchtung eine wesentliche Bedeutung ein. Durch sie lässt sich eine besondere Atmosphäre schaffen, eine Betonung auf Ihren Wohnstil legen und dekorative Akzente setzen.

Romantik und Gemütlichkeit

Sie wünschen eine Beleuchtung, die eine romantische, gemütliche Raumatmosphäre schafft? Das funktioniert am besten mit warmen Lichtquellen und indirekter Beleuchtung. Steh- und Tischlampen sind gut geeignet, weil sie das Licht im unteren Raumbereich halten. Deckenlampen strahlen in der Regel zu weitreichend, was einem warmen Licht den Charme nimmt.

Eine indirekte Beleuchtung ist dort zu positionieren, wo die Leuchtmittel nicht zu sehen sind, sondern das Licht nur hervorscheint. Indirekte Beleuchtungen hinter Bilderrahmen, unter der Couch oder dem TV sorgen für ein sanftes Lichtklima. Empfehlenswert ist zudem, sich für dimmbares, warmes Licht zu entscheiden, denn manchmal darf es sicherlich auch etwas heller oder dunkler sein.

Die richtige Beleuchtung für hohe Decken

Für hohe Decken sind Multi-Level-Systeme als Raumbeleuchtung die ideale Wahl. Sie bestehen aus mehreren Leuchten, die auf unterschiedlichen Ebenen angebracht sind. Dadurch verteilen sie sich in der Höhe optimaler und lassen hohe Decken niedriger erscheinen.

Strahler für Lichtakzente

Sie besitzen ein schönes Bild, eine außergewöhnliche Büste oder möchten Bilderrahmen perfekt in Szene setzen? Die Lösung heißt: Lichtstrahler. Sie sollten über einen Leuchtradius verfügen, der ausreichend groß ist, um gewünschte Elemente vollständig anzustrahlen.

Decken- und Wandlampen

Ohne eine Beleuchtung, die das gesamte Zimmer ausleuchtet und ausreichend helles Licht bietet, kommt ein Raum selten aus. Bei der professionellen Innengestalt werden meist Decken- und Wandlampen mit diffuser Lichtverteilung verwendet. Sie gewährleisten eine gleichmäßige Raumausleuchtung, ohne aufdringlich zu wirken.

Es können anstelle einer Deckenlampe auch Wandlampen angebracht werden. Sie haben den Vorteil, dass sie zusätzlich einen dekorativen Wert besitzen, weil sie in das Blickfeld fallen.

Luxuriöses Ambiente

Du möchtest einem Raum einen luxuriösen Charme verleihen? Große Kronleuchter mit viel Glas und glänzendem Metall sind optimal dafür. Sie wirken glamourös und pompös, weshalb sie für kleinere Räume und insbesondere niedrige Raumdecken nicht empfehlenswert sind.

Wenn Sie einen Kronleuchter Ihr Eigen nennen möchten, sollten Sie aber bei der weiteren Beleuchtung zumindest auf gleiche Farb- und Materialkombinationen achten, damit der Gesamteindruck harmonisch wirkt. Besonders gut kommen sie zur Geltung in Räumen mit dunklen Wandfarben.

Die Einrichtung

Bei der Einrichtung ist im Prinzip erlaubt, was gefällt. In der modernen Welt ist allerdings Zeit ein allgegenwärtiges Thema und nahezu bei jedem knapp bemessen. Deshalb wünschen sich zahlreiche Menschen eine Einrichtung, die zwar Gemütlichkeit und Chic mit sich bringt, aber insgesamt geordneter wirkt. Eine Reduzierung auf das Wesentliche durch einen minimalistischen Einrichtungsstil ist nicht jedermanns Sache, weil es häufig kühl und wie im Möbelkatalog wirkt. Dennoch können hier warme Akzente durch warme Farben der Möbel und Deko-Artikel eine behagliche Atmosphäre schaffen.

Können Sie sich davon nicht begeistern lassen, sollte sich auf weniger mächtige Möbel und mehr filigrane Linien konzentrieren. Sie strahlen einen Hauch von Eleganz aus und lassen Räume nicht überfüllt wirken. Holzelemente unterstreichen ein warmes Raumklima.

Auch hierbei gilt das Farbkonzept einzuhalten: maximal drei unterschiedliche Farben bei der Einrichtung. Ist eine vierte Farbe unvermeidbar, sollten Sie damit nur kleine Farbakzente beispielsweise in Form von Deko-Kissen, Vorhängen oder Decken setzen.

Fazit

Eine professionelle Raumgestaltung ist nicht schwierig zu erzielen. Mit den richtigen Tipps von Profis und ein wenig Eigenkreativität kann aus jedem Raum ein Ort zum Wohlfühlen entstehen.

Bildnachweis: Pixabay, 2732939, Skitterphoto