Mit stundenlangem Spielvergnügen und ansprechenden Szenarien am Computer verbinden viele meist namhafte Spielhersteller, die über ein Millionenbudget verfügen. Abseits der großen Softwarehäuser hat sich jedoch eine Szene etabliert, welche auch schon mit geringem Aufwand beachtliche Spielideen umsetzt. Mit welchen Schwierigkeiten unabhängige Spieleentwickler zu kämpfen haben, erfahren Sie in diesem Artikel.
Indie-Entwickler und das Internet
Nicht selten entstehen abseits vom Mainstream beachtliche Spiele mit hohem Innovationspotenzial, welche unter normalen Umständen nie produziert worden wären. Ohne ihre künstlerische Freiheit bei der Umsetzung der Spiele einschränken zu müssen, können unabhängige Spieleentwickler abseits von hierarchisch und kaufmännisch straff organisierten Unternehmen kreative Ideen spontan umsetzen. Entsprechend ist ein sehr breites Kompetenzspektrum in allen Produktionsbereichen gefordert, da wegen geringer Besetzung viele Tätigkeiten auf wenige Köpfe fallen. Die häufig sehr einfachen Spielprinzipien, fantasievollen Szenarien und liebevoll gestalteten Grafiken lassen sich auch mit wenigen Mitarbeitern relativ problemlos gestalten. So produzieren einzelne Personen oder kleinere Programmiergruppen eine Vielzahl von Browser-Spielen, PC-Spielen und auch Konsolentitel zum Herunterladen. Oft sind die Titel kostenlos oder gegen einen geringen Preis erhältlich. Die Verbreitung über das Internet an ein breites Publikum ist somit gewährleistet und als Marketingkanal nicht mehr wegzudenken. Einschlägige Portale wie Steam oder die Downloadportale der Spielekonsolen-Hersteller haben sich hierbei als mehr oder weniger solide Plattformen für unabhängige Spiele etabliert.
Der Kampf um das Bestehen in der Spieleindustrie
So vorteilhaft das Internet für die Verbreitung der Indie-Spiele ist, haben die Unabhängigen auch ihre Schwierigkeiten im Retail-Geschäft. Ohne Herausgeber können auch sie andere Kanäle als das Internet eher schwer erreichen. Außerdem hat die Unabhängigkeit weitere Nachteile. Ohne finanziellen Rückhalt und ausreichend Personal können Spiel-Projekte nur langsam vorankommen. Manch eine Idee lässt sich auch ohne den nötigen finanziellen Puffer für die Entwicklungszeit nicht umsetzen. Einfache Wimmelbilder herzustellen, die man direkt im Browser spielen kann oder eine einfache Spielidee wie Doodle-Jump ist von leidenschaftlichen Programmierprofis schnell verwirklicht. Doch fehlt es potenziellen Investoren oft an der notwendigen Entscheidungsfreudigkeit, risikoreichere Produktionen zu unterstützen. Meist können sich die kleinen Entwicklerfirmen nur durch zusätzliche Aufträge für externe Firmen über Wasser halten. Die Aufträge haben häufig nur am Rande etwas mit den eigenen Spielen zu tun. Doch auch mäßiger Erfolg reicht vielen Entwicklern schon aus, um die Kosten decken zu können. Werbefinanzierte Spiele-Apps, die den Nutzer nichts kosten, können außerdem ein lukratives Zubrot für den Entwickler bringen, wenn sich genügend Spieler dafür begeistern lassen können.
Idealismus, Hoffnung und Leidenschaft
In jedem Fall hoffen unabhängige Spiele-Entwickler auf den großen Durchbruch und feilen an ihren Projekten. Nicht jedes Spiel ist dabei ein würdiger Nachfolger des Kassenschlagers Angry Birds. Die Unabhängigen bringen neue Impulse und frischen Wind in die Spielkultur. Dabei bleiben leider viele unentdeckte Perlen in der Versenkung und vielversprechende Projekte müssen aufgrund mangelnder Finanzierung aufgegeben werden.
Tipp: unter folgendem Link können Sie sich den Film „Indie Game: The Movie“ in voller Länge anschauen und einen genaueren Einblick in die Welt der Indie-Entwickler erhalten:
www.indiegamethemovie.com.
Bild: LVDESIGN – Fotolia
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Cool, danke auch für den Hinweis auf den Gutschein. Bei dem Konzert bin ich auf jeden Fall dabei. Sehr cool!!
Kurze Korrektur zum Beitrag:
die CD erscheint schon am Montag, 21.11.:
http://www.amazon.de/Greatest-Video-London-Philharmonic-Orchestra/dp/B005QW1FB0/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1321689637&sr=8-1