Kalte Dusche für den guten Zweck: Die „Ice Bucket Challenge“ ist gerade omnipräsent in den sozialen Netzwerken. Tausende User, darunter auch Prominente wie Bill Gates, Marco Reus oder Helene Fischer, lassen sich vor laufender Kamera mit einem Eimer Eiswasser übergießen und/oder spenden für ALS-Patienten. Anschließend werden drei weitere Kandidaten nominiert, die wiederum 48 Stunden Zeit für die Challenge haben. Doch was steckt eigentlich hinter der Nervenkrankheit ALS?
Wenn die Nerven sich zurückbilden: ALS und seine Folgen
ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) ist eine schwerwiegende Erkrankung des Nervensystems, die mit unangenehmen Begleiterscheinungen einhergeht. Die für die Muskulatur zuständigen Nervenzellen verkümmern, sodass es zu Lähmungen der Muskeln kommt und die Betroffenen in zunehmendem Maße die Kontrolle über ihren Körper verlieren. Unkontrollierte Muskelzuckungen sowie Stimm- und Sprachstörungen sind mögliche Folgen. Das Gehirn verliert an Substanz, das beweisen Autopsien von Menschen, deren ALS-Erkrankung zum Tod führte. Weitere Symptome für die Muskel- und Nervenkrankheit können sein:
- Schluckstörungen
- Atemstörungen
- Depressionen
- Krankhaftes, plötzliches Lachen oder Weinen ohne erkennbaren Grund
Die Krankheit hat also nicht nur körperliche Einschränkungen und Fehlfunktionen zur Folge, sondern greift auch die Psyche der Betroffenen an.
Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Die Ursache für den Ausbruch des Nervenleidens ist unbekannt. Eine genetische Veranlagung ist nur bei einem kleinen Prozentsatz der Erkrankten als Grund auszumachen. In den meisten Fällen tritt ALS spontan auf. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen und meist zwischen 50 und 70 Jahre alt, wenn sich die ersten Symptome bemerkbar machen. Bis heute ist die Krankheit nicht heilbar. Es können lediglich Maßnahmen getroffen werden, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und ein Fortschreiten von ALS möglichst lange hinauszuzögern. Erfolgreich sind interdisziplinäre Behandlungsansätze: Im Zuge dessen kümmern sich nicht nur Neurologen, sondern auch Orthopäden, Psychologen, Ergotherapeuten und Logopäden um die Betroffenen.
Globale Aufmerksamkeit für ALS dank der „Ice Bucket Challenge“
ALS gilt als seltene, bisher wenig erforschte Krankheit, doch der Leidensdruck der Betroffenen ist enorm. Dank der „Ice Bucket Challenge“ konnten viele Menschen für dieses Thema sensibilisiert werden. Zudem ist die internationale Spendenbereitschaft stark gestiegen und es bleibt zu hoffen, dass den Patienten in naher Zukunft noch besser geholfen werden kann.
Bildurheber: Bildurheber: Andrea Danti – Fotolia
Das könnte Sie auch interessieren:
Nicht nur Frauensache: Auch Männer erkranken an Brustkrebs