Das Aufkommen der Erbschaftssteuer beträgt in Deutschland gerade einmal 0,19 Prozent des BIP. In Belgien macht diese Posten 0,55 % und in den USA immerhin noch 0,26 % des BIP aus, deutlich mehr als hierzulande. Kein Wunder also, dass es nur Stunden brauchte, bis Forderungen nach einer Erhöhung der Erbschaftssteuer im Zuge der Gesetzesreform aufkam.
Genau dies jedoch, so Thomas Straubhaar bei Spiegel Online, ist der falsche Weg. Statt Erbschaften zu besteuern, so seine Argumentation, sollte lieber der aktuelle Konsum stärker mit Steuern und Abgaben belegt werden.
Erbschaften sind aus seiner Sicht nichts anderes als Saatgut, das von einer Generation auf die andere übertragen wird. Sicher trifft dies nicht in jedem Falle zu, Paris Hilton gehört bestimmt nicht zu den Menschen an die Straubhaar dachte, dennoch erschließt sich die bestechende Logik seiner Überlegungen bei näherem hinsehen.
Beispiel Familienunternehmen: Eine Generation vererbt ihr eigenhändig geschaffenes Werk an die nächste. Diese wiederum nutzt das Erbe, baut es aus und entwickelt es fort. Nutzt so also das Saatgut der Eltern.
Beispiel privates Erbe: Eine Generation vererbt der anderen Geld, Aktien oder Grundbesitz. Die Erben können damit machen was sie wollen. Es wahlweise verjubeln oder sinnvoll als Basis für ihr weiteres Leben nutzen. Das letzteres zweifelsohne sinnvoller ist, dürfte klar sein.
Warum also dieses so kostbare Saatgut durch den Staat schmälern lassen? Warum dem Staat einen Teil des Erbes geben, der damit sowieso, wie Straubhaar vermutet, Haushaltslöcher stopfen wird und es für kurzfristige Projekte ver(sch)wenden wird? Warum die Eigeninitiative von zwei Generationen schwächen?
Bedenken sollte man darüber hinaus, dass das Erbe schon versteuert wurde – bei der Einkommensentstehung. Es bei der Übertragung noch einmal und bei der anschließenden Verwendung noch einmal zu versteuern, erscheint doch reichlich unplausibel. Drei mal Steuern – das ist einmal zuviel.
Deswegen: Erbschaftssteuer abschaffen.
Aber da sehe ich schon die „Neid-Debatte" am Horizont aufziehen….
Warum denn abschaffen? Deutlich erhöhen müsste man sie. Wir haben in Deutschland eine der niedrigsten Erbschaftssteuern der Industrienationen überhaupt. Auf der anderen Seite sind die Abgaben, die jeder Arbeitnehmer leisten muss, sehr hoch – auch für die Arbeitgeberseite. Durch eine Erhöhung der Erbschaftssteuer könnte die Besteuerung der Arbeit, also der breiten Masse der Bevölkerung gesenkt oder die Lohnnebenkosten mitfinanziert werden. Die Ausführungen des Beitrages dazu, was mit einem Erbe gemacht werden kann sind schön und gut, liegen aber neben der Sache. Die tatsächlich eintretende Folge ist doch die, dass vermögende Menschen immer vermögender werden, während die breite Masse der Bevölkerung, die für den mit Abstand größten Teil des Gesamtsteueraufkommens sorgt, also die Arbeitnehmer in ihren Chancen durch die Belastung der Arbeit gehemmt werden. Auch die angebliche Mehrfach-Versteuerung geht am Ziel vorbei. Mit diesem Argument ließe sich jede Steuer demontieren. Warum beispielsweise Lohnsteuer? Ein Arbeitnehmer erhält den Lohn ja nicht als Geschenk, sondern als Gegenleistung für seine Arbeit. Er hat also einen Anspruch auf eine Zahlung. Warum soll gerade hier der Staat sich von der Gegenleistung einen Anteil für sich beanspruchen können? Wenn es aber eine Lohnsteuer gibt, dass muss es zwingend auch eine Kapitalertragssteuer und eine Unternehmenssteuer geben. Würde die Erbschafts- und Schenkungssteuer abgeschafft müsste dann gleichzeitig die Kapitalertragssteuer und die Unternehmenssteuer erhöht werden, um das Ungleichgewicht zur Lohnsteuer nicht noch weiter zu verstärken.Man müsste sich vielmehr fragen, warum ein Erbe überhaupt meint Anspruch auf die volle Erbschaft zu haben. Er selbst hat nichts, aber rein gar nichts zu dem ererbten Vermögen beigetragen (er selbst hat es auch nicht versteuert, sondern der Erbe – insofern liegt keine doppelte Besteuerung vor). Der Erbe erhält etwas ohne Gegenleistung. Er arbeitet nicht, trägt kein Investitionsrisiko und auch kein unternehmerisches Risiko – er ist einfach nur Erbe, nichts weiter. Warum soll dann nicht die Allgemeinheit auch einen größeren Anteil am Erbe beanspruchen können? Als erste (!)Steuer auf eine Leistung ohne Gegenleistung. Es soll den Erben ja nicht das Erbe insgesamt genommen werden; vielmehr soll die Allgemeinheit einen größeren Anteil am Erbe beanspruchen können. Das hat mit der vom Blog-Ersteller bereits schon vorsorlich-polemisch heraufbeschworenen Neid-Debatte rein gar nichts zu tun.
Ich finde die Erbshaftssteuer soll abgeshafft werden. Denn die ganzen reichen schnösel die etwas geerbt haben,müssen nicht zahlen sondern nur die normalbürger. Entweder alle müssen das selbe zahlen oder keiner!
Fangen wir mal an:Erstens ist sparen nicht grundsätzlich besser als konsumieren. Konsum ist Nachfrage nach Gütern und schafft Arbeit, während Ersparnis Investititionen vermehrt.Zudem ist die deutsche Sparquote traditionell recht hoch.Eine Anhebung der Erbschaftssteuer hätte daher überwiegend positive Effekte, mehr Konsum wäre nicht nur mehr Güternachfrage, sondern auch mehr Mehrwertsteuereinnahmen.Außerdem ist Deutschland das Land mit den meisten Milliardären nach den USA, und fast 800.000 (!) $-Millionären. Nach einschlägiger volkswirtschaftlicher Literatur ist Vermögen einer der wesentlichen Indikatoren zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Personen und die leistungsfähigkeit ist das Kriterium nach dem die Steuerbelastung erfolgen sollte.Genügend Anreiz nicht alles zu verkonsumieren besteht genug, vor allem da Geld wie die Karnikel ist ;): Es vermehr sich unglaublich schnell. Warum haben wir soviele super-reiche? Selbst Erbschaftssteuern von 50% würden das nicht ändern! Denn bei 7% Verzinsung(für Großanleger mit Risikostreuung nicht schwer) verdoppelt sich Geld alle 10 Jahre, vervierfacht nach 20 Jahren, verachtfacht nach 30, 16fach nach 40 Jahren, …Wenn eine generation 30 jahre sind, hat sich das geld bis dahin verachtfacht, nach 50% Steuer blieben immer noch 400%. Eine Erbschaftssteuer kann kaum gross genug sein dass sparen zu vermiesen.
Die Erbschaftsteuer ist im grunde eine gute Steuer. Allerdings sollte Sie reformiert werden. Gerade Kapital das in Unternhemen steckt sollte noch weniger von der Erbschaftsteuer betroffen sein. Privatvermögen kann gerne weiterhin versteuert werden. Es ist auch gut das es bei Vererbung innerhalb der Familie hohe Freibeträge gibt. Allerding sollte bei Lebenspartner ebenfall ein höherer Freibetrag eingeführt werden. Denn heutzutage heiratet die Leute nicht mehr alle.