Die Hufeisensiedlung Britz – Denkmal des sozialen Wohnungsbaus

Heute ist der Begriff „sozialer Wohnungsbau“ gängige Praxis, doch noch in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg galt die Hufeisensiedlung Berlin als Novum, denn sie war die erste Variante dieser Bauform. Die Verlagerung des Wohn- und Arbeitsraums in die Städte, besonders in den Ballungsraum Berlin, hatte zur Folge, dass teilweise mehr als fünf Menschen in einer Einraumwohnung lebten. Das sind heutzutage unhaltbaren und kaum vorstellbare Zustände, damals war es aber, bis zum Bau der Hufeisensiedlung Praxis.

Die Hufeisensiedlung in Britz/Neukölln

Sozialer Wohnraum musste her, soviel wie möglich und räumlich besonders wirtschaftlich. Das Motto lautete: Platzsparend und funktionell bauen. Die Hufeisensiedlung der Architekten Bruno Taut und Martin Wagner wurde daraufhin in den Jahren 1925 bis 1933 als dreigeschossiger Zeilenbau errichtet. Ein Großprojekt mit Nachwirkungen bis in die heutigen Bauformen, denn trotz der standardisierten Wohnungen in der Hufeisensiedlung Berlin wurde die Gestaltung des sonstigen Lebensraumes berücksichtigt: Die Siedlung in Neukölln sollte keine Betonhölle werden (wie man sie heute z.B. in Marzahn vorfindet), sondern so grün wie möglich mit Freiflächen, die den Bewohnern auch in ihrer Freizeit viele Möglichkeiten der Bewegung einräumen.

Farbgestaltung der Hufeisensiedlung Berlin

Da es innerhalb der Hufeisensiedlung insgesamt vier verschiedene Grundrisstypen gibt, sollte diese formale Gliederung auch in der optischen Aufteilung von Außen ersichtlich werden. Dies wurde vor allem durch Farben erreicht. In der Entstehungszeit der Siedlung rief das nicht nur Begeisterung hervor. Nachdem die Wohnungen Berlin mitsamt der ganzen Siedlung mittlerweile sogar denkmalgeschützt und auch saniert sind, ist ihre Beliebtheit ungebrochen.

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