Displayschutzfolie für Touchscreens: Was bringt sie wirklich?

Vor ca. einem Jahr wurde ich zum Gebrauch einer Displayschutzfolie gezwungen. Weniger der Problematik des Kratzschutzes geschuldet, als vielmehr der Entspiegelung des hochglänzenden Displays meines Hewlett-Packard TM2-2010eg Convertibles. Dieses verfügt über einen Touchscreen und so muss die Folie einige Grundbedingungen erfüllen, damit sich der Sinn der Anschaffung rechtfertigt. Und bringt die Entspiegelung auch was? Wie steht es um die Beeinträchtigung von Touch-Navigation oder anderen möglichen Problemen? Meine Erfahrungen mit dieser und auch Folien für Smartphones wurde hier einmal zusammengetragen.

Was taugt die Displayschutzfolie für Touchscreens?

Folien für Displays gibt es nicht nur in verschiedenen Größen, sondern auch in verschiedensten Stärken und Materialien. Letzteres hängt vom Zweck ab. Eine Folie für ein Gerät, das nur per Stifteingabe funktioniert, muss andere strukturelle Anforderungen genügen, als eine Displayschutzfolie für Touchscreens. Der Digitizer arbeitet mit Sensoren und Druckmechanismen des resistiven Touchscreens. Der Finger setzt auf das kapazitive Display, welches elektrisch geladen ist und an den Stellen, wo der Finger in Kontakt mit dem Bildschirm kommt, die Spannung registriert und als Druck vom Gerät wahrnimmt. Gerade beim kapazitiven Display ist es wichtig, dass die Spannung nicht von der Folie beeinflusst wird. Ganz ausgeschlossen werden kann das leider nie und so muss je nach Materialqualität stärker auf das Tablet gedrückt werden. Der normale Nutzer wird bei guter Qualität aber kaum den Unterschied spüren.

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Kapazitive Geräte sind reaktiver und finden sich in Smartphones und Tablets am Häufigsten vor. Der resistive Touchscreen kommt in älteren oder speziellen Geräten zur Verwendung, wie mein HP TM2 Convertible. Hier sind die Anforderungen an die Folie noch etwas komplexer. Der Widerstand, den der Finger oder der Stift auf das Tablet ausführen muss, kann durch eine Displayschutzfolie für Touchscreens der kapazitiven Art viel leichter beeinträchtigt werden. Hinzu kommt, dass der Stift als vorwiegendes Eingabemittel fungiert und die Spitze nicht zimperlich ist, daher muss die Folie eine erhöhte Kratzresistenz aufweisen. Die Investition ist sonst nach wenigen Monaten futsch, da die aufgeraute und zerkratze Folie nicht nur hässlich aussieht, sondern auch nichts mehr bringt. Was sollte also meine Folie kosten und worauf sollte beim Einkauf geachtet werden?

Worauf sollte ich beim Kauf achten?

Meist sagen bereits die Hersteller von Displayschutzfolien, für welche Geräte sie geeignet sind. Für das Handy oder Tablet gibt es genügend Auswahl, nur beim billigsten Angebot sollte nicht zugegriffen werden. Die Folie ist meist so dünn und schlecht verarbeitet, dass sie sich bei späterer Entfernung (nach einem Jahr sollte man bei intensiver Nutzung ruhig mal wechseln) nur schwer entfernen lässt oder nicht richtig am Gerät haften bleibt (selbst erlebt). Über den Daumen gemessen sollte die Folie 1 Euro pro Zoll der Displaygröße kosten. Wer kann, der schaut, ob die Anbringung auch gegen Blasenbildung unter der Oberfläche möglich ist. Sollte die Folie die Navigation auf den Touchscreen erheblich beeinträchtigen, dann zurück zum Hersteller! Ebenfalls den Kratzschutz testen, bei kapazitiven mit dem Fingernagel und bei resistiven Bildschirmen mit der Stiftspitze mehrmals fest drüber gehen. Vielleicht sogar mal schauen, ob die Folie mit Kratzschutz beworben wird oder nicht. Der Vorteil der Investition ist ein geschütztes Display für längere Nutzungsdauer, sowie bei extrem spiegelnden Displays, was bei Tablets der Normfall wäre, diese mittels Anti-Glare-Funktion (also Entspiegelung) auch unter Sonneneinwirkung nutzbar zu machen.

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