Just-in-HSV: Blamables Champions League-Aus für den HSV gegen den FC Porto. Selbst der Appell an die Ehre hat rein gar nichts genützt.

Und ich muss sagen: langsam ist es wirklich frustrierend hier nach jedem Misserfolg etwas zu schreiben und immer auf der Suche sein. Nach etwas Positiven, was kaum noch zu finden ist. Einzig die 10 Minuten nach dem 1:2 Anschlusstreffer von Rafael van der Vaart in der 62. Minute, haben mir und dem restlichen Anhang in der AOL-Arena und vor den TV-Geräten imponiert. Da ging ein Ruck durch die Mannschaft, die sich anschickte vielleicht doch für eine kleine Sensation zu sorgen. Sogar ich fing wieder an, wie wild an den Fingernägeln zu kauen. Ich hatte den Torjubel schon fast heraus geschrieen, als Besart Berisha den Ball, kurz nach vdV Treffer, an den Pfosten knallte. Es hätte fast 2:2 gestanden und es wären noch 25 Minuten zu spielen gewesen. Der HSV hätte im Erfolgsfalle Berishas das Spiel mit Sicherheit noch gedreht.

 

Aber wie die vergangenen Spiele bereits zeigten: der HSV hat zurzeit einfach kein Glück. Und so drehte sich Berishas Kracher halt noch in Richtung Pfosten und danach fiel dem HSV nicht mehr viel ein. Wie es schon in den 60. Minuten vor dem Treffer des niederländischen Spielmachers der Fall war. Erbärmlich dieses spielerische Armutszeugnis. Ich kann nicht begreifen, wie diese an sich spielerisch starke Mannschaft innerhalb eines halben Jahres das Fußballspielen verlernt haben kann.

Die Moral war also gebrochen und der Glaube an sich selbst war verloren. Es fiel leider noch das 1:3. Ein ansehnlicher Fernschuss des eingewechselten Moraes sorgte für die endgültige Entscheidung. Allerdings muss ich nach den 90. Minuten den Portugiesen ein großes Kompliment aussprechen. Jeder, der gedacht hat, dass sich der FC Porto im kalten Hamburg ein abklemmen würde, hat falsch gelegen. Kombinationsspiel vom Feinsten und ein Traumtor vom anderen Stern durch Lucho Gonzales waren das Eintrittsgeld wert.

Leider ließ der HSV den Gegner auch die Räume um ein sauberes Spiel aufzuziehen und der unterirdische Atouba leitete mit seinem Fehlpass vor dem 0:1 den Niedergang ein. Nun heißt es in den sauren Apfel beißen, Konsequenzen tragen und aus den Fehlern lernen. Denn leider steht nun fest, dass der Hamburger SV die Gruppenphase als letzter abschliessen wird. Kein dritter Platz = kein Uefa-Cup Platz, dem ausgemachten Minimalziel vor Saisonbeginn.

Thomas Doll sagte in etwa nach dem Spiel: „Wir haben uns dem Umbruch wesentlich einfacher vorgestellt. Dem war augenscheinlich nicht so und wir haben mit solch einer Leistung nichts in der europäischen Königsklasse zu suchen.“ Erstmalig hatte man nicht mehr den Eindruck, dass er sich schützend vor seine Mannschaft stellte. Zudem quittierten die HSV-Fans die Leistung ihrer „Lieblinge“ mit einem gellenden Pfeifkonzert nach dem Schlusspfiff. Irgendwann fängt nämlich auch der letzte Optimist an umzudenken. In diesem Falle waren es ein paar mehrere.

 

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