Heute vor zwölf Monaten verstarb die Fußball-Legende Franz Beckenbauer im Alter von 78 Jahren. Der auch als „Kaiser“ bekannte Fußballer prägte den deutschen und internationalen Fußball wie kaum ein anderer. Sein Leben war geprägt von außergewöhnlichen Erfolgen als Spieler, Trainer und Funktionär.
Frühe Jahre und Aufstieg beim FC Bayern München
Franz Anton Beckenbauer wurde am 11. September 1945 in München geboren. Seine fußballerische Laufbahn begann er beim SC 1906 München, bevor er 1959 in die Jugendabteilung des FC Bayern München wechselte. Mit nur 18 Jahren gab er 1964 sein Debüt in der ersten Mannschaft und erzielte dabei gleich sein erstes Tor.
Nationale und internationale Erfolge als Spieler
Mit dem FC Bayern München feierte Beckenbauer daraufhin zahlreiche Erfolge. So gewann er viermal die deutsche Meisterschaft, und viermal den DFB-Pokal. Auf internationaler Ebene führte er die Mannschaft zu drei aufeinanderfolgenden Siegen im Europapokal der Landesmeister (1974-1976) sowie zum Gewinn des Weltpokals. Seine elegante Spielweise und seine Fähigkeit, das Spiel zu lesen, brachten ihm den Spitznamen „Kaiser“ ein.
Triumph mit der Nationalmannschaft
Beckenbauers Erfolge beschränkten sich nicht nur auf den Vereinsfußball. Mit der deutschen Nationalmannschaft, deren Kapitän er ab 1971 war, gewann er 1972 die Europameisterschaft. Zwei Jahre später folgte der Höhepunkt seiner Spielerkarriere: Bei der Weltmeisterschaft 1974 im eigenen Land führte er Deutschland zum Titelgewinn.
Karriereausklang in den USA und Hamburg
Nach seiner Zeit beim FC Bayern München wechselte Beckenbauer 1977 zu Cosmos New York, wo er an der Seite von Pelé spielte. Von 1980 bis 1982 kehrte er in die Bundesliga zurück und gewann mit dem Hamburger SV seinen fünften deutschen Meistertitel, bevor er seine aktive Karriere 1983 bei Cosmos New York beendete.
Erfolgreiche Trainerkarriere
Nach seiner aktiven Laufbahn begann Beckenbauer eine ebenso erfolgreiche Karriere als Trainer. Als Teamchef führte er die deutsche Nationalmannschaft 1986 ins WM-Finale und krönte seine Trainerkarriere mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 in Italien. Damit ist er neben Mário Zagallo und Didier Deschamps einer von nur drei Personen, die sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister wurden.
Funktionär und „Sommermärchen“ 2006
Als Funktionär setzte Beckenbauer seine Erfolgsgeschichte fort. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland stattfand. Als Chef des Organisationskomitees trug er zum Gelingen des als „Sommermärchen“ in die Geschichte eingegangenen Turniers bei. Allerdings wurden später Vorwürfe bezüglich dubioser Zahlungen im Zusammenhang mit der WM-Vergabe laut.
Bleibender Einfluss auf den deutschen Fußball
Franz Beckenbauer hinterlässt ein einzigartiges Erbe im deutschen und internationalen Fußball. Seine Eleganz auf dem Spielfeld, seine Erfolge als Spieler und Trainer sowie sein Charisma als Funktionär machten ihn zu einer der prägendsten Persönlichkeiten des Sports.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte ihn als „Ausnahmeerscheinung“ und „herausragenden Botschafter unseres Landes“. Sein Tod vor einem Jahr löste weltweit große Trauer aus, und Zeitungen wie die spanische „Marca“ oder der englische „Guardian“ priesen ihn als „ewigen Kaiser“ und „vollkommenen Fußballer“.
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