Philippe und Driss werden „Ziemlich beste Freunde“ in der französischen Komödie mit traurigem Unterton: Der reiche Philippe (François Cluzet )sitzt im Rollstuhl und kann bis auf seinen Kopf keinen Teil seines Körpers bewegen, weswegen er rund um die Uhr Betreuung benötigt. Als sich der nicht eben auf den Mund gefallene Driss (Omar Sy) für die Stelle bewirbt, um sich seine Sozialhilfe weiterhin sichern zu können, ist Philippe sofort von der unorthodoxen Art des jungen Mannes aus den Banlieues von Paris begeistert. Trotz aller Gegensätze werden die beiden Freunde und bringen sich gegenseitig ihre unterschiedlichen Lebensansätze näher.
Ziemlich beste Freunde: Gegensätze ziehen sich an
Die Banlieues sind, im Gegensatz zu vielen deutschen Vorstädten, betonklotzige Hochhaus- und Sozialsiedlungen, in denen Familien, meist marokkanischer oder schwarzafrikanischer Abstammung (hier aus dem Senegal), auf engstem Raum zusammenleben, und die sich durch ein besonders hartes, von Armut und Gewalt geprägtes, Leben auszeichnen. Einerseits möchte wohl niemand hier wohnen, andererseits stellt dieses Milieu, wie amerikanische Ghettos auch, gerade in der Populärkultur Frankreichs eine große Faszination dar und Driss ist in „Ziemlich beste Freunde“ ein weiterer Vertreter des Typus „auf sich gestellter, harter, aber witziger Schwarzer, mit großer Klappe und Herz aus Gold, der sich durch sein bitteres Leben mit Humor und Fäusten mogelt“.
[youtube wcOobY8BvVE] [youtube P5GLpeZxNzw&feature]Dass die Rolle dennoch nicht ins Klischee abdriftet, ist dem grundsympathischen Omar Sy hoch anzurechnen. Der französische Komiker trat mit Fred Testot als Duo „Omar et Fred“ auf, arbeitete mit Jamel Debbouze und Kad Merad und war auf deutschen Leinwänden vor allem in Jean-Pierre Jeunets „Micmacs – uns gehört Paris“ zu sehen. Sein Filmpartner François Cluzet, der den querschnittsgelähmten Philippe spielt, gehört seit Anfang der 80er zu den immer wieder im Kino Frankreichs gesehenen Charakterdarstellern und hat mit Claude Chabrol, Robert Altman und anderen nahmhaften Regisseuren gearbeitet.
Intouchables: Tragikomödie nach einer wahren Freundschaft aus Frankreich
Das Regisseur-Duo Eric Toledano und Olivier Nakache hat bereits einige Kurzfilme und drei Spielfilme vor „Ziemlich beste Freunde“ gemeinsam gedreht, bis die beiden eine Dokumentation über die wahre Freundschaft von Philippe und Driss sahen – schwer beeindruckt von dieser außergewöhnlichen Geschichte beschlossen sie, sie in einer anrührenden, schnellen, spaßigen und sympathischen Tragikomödie zu verarbeiten. Die „Weinstein Company“, der amerikanische Verleih des Films, hat bereits ein Hollywood-Remake angekündigt.
„Ziemlich beste Freunde“ läuft in Deutschland am 05. Januar 2012 an.
Ziemlich beste Freunde
(Intouchables)
Buch und Regie: Eric Toledano, Olivier Nakache
Mit: François Cluzet, Omar Sy, Anne Le Ny, Audrey Fleurot, Clotilde Mollet
Produktion: Quad Productions
Verleih: Gaumont, Senator Filmverleih
Kinostart: 05.01.2012
Bereits 10 000 000 Kinobesucher in Frankreich nach vier Wochen. Bereits jetzt der erfolgreichste Film 2011. Ich würde wetten, bis Ende Januar knackt der Film die Rekordmarke von den Chtis!