Wunderkehlmännchen

Wie herrlich muss Deutschland sein, wo ein schmales Büchlein wie die "Vermessung der Welt" Schwergewichte à la Dan Brown und J. K. Rowling aus den Verkaufsrängen kegelt! Tom LeClair ist baff: "Wie der junge Pynchon und die beiden Hauptfiguren des Romans, Alexander von Humboldt und Carl Gauss, muss Kehlmann ein Wunderkind sein." Schlichtweg genial findet LeClair die geschwinde, leichthändige und humorvolle, wenn auch nicht immer den Fakten entsprechende Darstellung der so unterschiedlichen Geistesgrößen Gauss und Humboldt: "Kehlmann not only contrasts the inductive and deductive, the experimental and the imaginative, but also shows how these methods are connected to very different though occasionally similar sensibilities … his treatment humanizes their authoritarian public personas. Kehlmann includes Gauss’s confusion about statistics and his attraction to spiritualism, and he suggests that Humboldt may have exaggerated several of his exploits. With these not-so-distant mirror characters, Kehlmann usefully reminds us that our own universal geniuses and vaunted measurements of the world will be superseded — and will look comic to people in the next century. Bleibt die relative Schmalbrüstigkeit des Werkes. 259 Seiten ergeben für amerikanische Verhältnisse nun mal noch keinen richtigen Roman: "Wie eine von Humboldts Karten oder eine Gauss'sche Formel, ist das Buch groß, doch nicht so groß, wie sein Material es verlangt.

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