Wohnen im Baumhaus – ein ungewöhnliches Bauprojekt in der Hauptstadt

In Berlin können Kindheitsträume wahr werden: der Unternehmer Kolja Stegemann lässt in vier Metern Höhe mitten in Berlin am Quermantenweg im Stadtteil Zehlendorf einen einzigartigen Rückzugsort entstehen. Er errichtet dort zwei 25 Quadratmeter große, moderne Baumhäuser, die traumhafte Ausblicke sowie ein einzigartiges Lebensgefühl zwischen Himmel und Erde bieten. Erfahren Sie hier mehr über diese „neue Form des experimentellen Bauens“, wie Stegemann sagt.

Ein eigener Rückzugsort mit urbanem Charme

Die Baumhäuser, die auf einem mit Eichen und Buchen bewaldeten Grundstück seiner Familie gebaut werden, sollen bereits Ende April fertig gestellt und danach sofort vermietet werden. Der Bremer Architekt Andreas Wenning, der im vergangen Jahrzehnt weltweit bereits fast 50 individuelle Baumhäuser entworfen und realisiert hat, liefert auch für diese naturnahen kleinen Einzimmerwohnungen den Entwurf. Das besondere Baumhausgefühl erklärt der Architekt damit, dass man dem Erdboden entrückt in den Baumwipfeln der Natur so nah sei und vor allem den Wechsel der Jahreszeiten so naturnah miterlebe. Vor allem das Gefühl, den Bäumen so nahe zu sein und dabei in dieser Höhe zu sein, sei einmalig und mache das besondere Lebensgefühl des Baumhauses aus. Mit dem Kindertraum einer selbst zusammen gebauten, eher simplen Bretterbude, haben Wennings Baumhäuser allerdings höchstens den Standort und die Nähe der Natur gemein. In Berlin beispielsweise kleiden die Baumhäuser aus Massivholz eine Aluminiumfassade, um den urbanen Charakter und den Bezug zur Stadt herzustellen. So spiegelt auch der Name des Projektes „The Urban Treehouse“ (Das städtische Baumhaus) diese Nähe wieder. Im Inneren dagegen sorgt massives Fichtenholz für ausreichend Wärme. Und die Terrassenflächen sind aus widerstandsfähigerem Lärchenholz.

Baustart für das Berliner Baumhausprojekt Mitte März

Die Baumhäuser sollen bereits in wenigen Wochen, nämlich bis Ende April, fertiggestellt sein. Die außergewöhnlichen Massivholz-Unterkünfte stehen jeweils auf einem mit Holz verkleideten Stahlträgersockel. Im Inneren dieser knapp vier Quadratmeter großen Sockel findet neben den Gas-, Strom- und Wasserleitungen auch eine Gastherme Platz. Diese wird in den Träger eingebaut und optisch versteckt.

Baumhaus-Romantik für „Jedermann“

Um nun möglichst viele an diesem spannenden Projekt teilhaben lassen zu können, plant Stegemann in Kooperation mit der Technischen Universität (TU) auch, dass die Baumhäuser zeitweilig für Führungen und für Architekturstudenten geöffnet werden. Daneben wird der Rückzugsort mitten in einem Wohngebiet am Wald kurzzeitig an Berlin-Besucher sowie auch an längere Nutzer vermietet werden. Erwartungsgemäß hat das neue Wohnen direkt unter den Wipfeln in der Nähe von Schlachtensee und Krumme Lanke seinen Preis: ab 140 Euro pro Tag müssen die Mieter der Baumhäuser zahlen.

Fotourheber: Thinkstockphotos, iStock, Simon Bratt

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