Wie stillt man ein Baby? Eine Anleitung für frischgebackene Mütter

Warum stillen?

Die meisten Mütter entscheiden sich dafür, ihr Baby stillen zu wollen. Sicher – auch Flaschenkinder wachsen zu glücklichen Menschen heran. Trotzdem bleibt Muttermilch unschlagbar. Sie enthält alle wichtigen Nährstoffe in ihrer optimalen Zusammensetzung und die enthaltenen Antikörper schützen den Säugling vor Infektionen und Allergien (Heuschnupfen, Neurodermitis und Asthma).

Wenn Sie Ihr Baby stillen, tun Sie damit nicht nur Ihrem Kind etwas Gutes. Durch den Körperkontakt wird die Bindung zwischen Ihnen gestärkt und es hat darüber hinaus ganz praktische Vorteile: Man spart sich die mühsame Fläschchenzubereitung, beschleunigt die Rückbildung der Gebärmutter und verliert die Schwangerschaftspfunde schneller.

Auch bei der natürlichsten Sache der Welt ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Es erfordert anfangs oft ein wenig Geduld und Übung, bis es klappt. Die meisten Probleme beim Baby stillen lassen sich aber in den Griff kriegen, wenn man sich rechtzeitig Hilfe bei Hebamme oder Arzt holt. Empfohlen wird, nach der Geburt mindestens ein halbes Jahr lang voll zu stillen. Danach kann man allmählich mit der Zufütterung beginnen.

Baby stillen: So wirds gemacht!

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Das erste Anlegen

Wenn Sie sich entscheiden, Ihr Kind zu stillen, sollten Sie es gleich nach der Geburt zum ersten Mal anlegen. Die erste Milch (Kolostrum) wird schon in der Schwangerschaft gebildet, ist sehr gehaltvoll und stimuliert die Verdauung des Säuglings. Teilen Sie der Hebamme Ihren Stillwunsch schon vor der Geburt mit, damit Ihr Baby von Anfang an an die Brust gewöhnt wird.
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Vermeiden Sie Hektik

Nehmen Sie sich genügend Zeit und finden Sie eine bequeme Haltung. Sie können Ihr Baby im Sitzen oder im Liegen stillen. Stillen Sie nach Bedarf, also so oft, wie ihr Kind hungrig ist.
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Beim Stillen sollten Sie den gesamten Körper Ihres Babys abstützen. Das Baby ist Ihnen zugewandt, seine Hüfte, Schulter und Kopf bilden dabei eine Linie.
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Bringen Sie Ihr Kind zur Brust, nicht umgekehrt. Die Nase Ihres Babys sollte sich auf Höhe der Brustwarze befinden, BEVOR Sie es anlegen.Nehmen Sie Ihre Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger und legen Sie sie Ihrem Kind in den Mund. Es sollte einen Großteil des Warzenhofs mit einsaugen. Beginnen Sie bei jeder Mahlzeit abwechselnd mit der rechten oder linken Brust.

Tipps und Hinweise

  • Je häufiger das Kind trinkt, umso mehr Milch wird produziert. Um die Milchproduktion zusätzlich anzuregen, sollten Stillende viel trinken, am besten Kräutertee mit Anis, Fenchel und Kümmel oder Malzbier.
  • Berufstätige Mütter, die Ihr Kind stillen wollen, haben einen gesetzlichen Anspruch auf Stillzeiten: entweder zweimal am Tag mindestens eine halbe Stunde lang oder einmal täglich eine volle Stunde.
  • Wer nicht stillen kann oder möchte, kann auch Milch abpumpen und in ausgekochten Glas- oder Plastikflaschen aufbewahren. Im Kühlschrank ist sie 72 Stunden haltbar. Man kann sie auch bei -18°C einfrieren und sollte sie dann innerhalb von sechs Monaten verbrauchen.
  • Bei bestimmten Krankheiten (Aids, Hepatitis B, Tuberkulose) und bei Drogenmissbrauch darf nicht gestillt werden. Wenn Sie eine Erkältung oder Grippe haben, sollten Sie weiterstillen, da Ihr Baby die Antikörper dann ebenfalls erhält. Bei kindlichem Durchfall wirkt Muttermilch stuhlregulierend.
  • Das Tragen von luftdurchlässigen Stilleinlagen hilft, einem Milchstau vorzubeugen.
  • Bei wunden Brustwarzen können Sie in Absprache mit Ihrer Hebamme beim Stillen Brusthütchen aus geruchs-und geschmacksneutralem Silikon verwenden.
  • Stechende Brustschmerzen und wunde, gereizte Warzen können auf eine Pilzinfektion (Soor) hinweisen, die ärztlich behandelt werden muss.
  Zeitaufwand: 30 Minuten

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