Wie man unseriöse Diäten erkennt

Das Internet, Magazine und Zeitschriften sind voll davon: Wunderdiäten, Wunderfrüchte, todsichere Expertentipps, Bauchfettkiller, Fettwegschmelzer. Immer purzeln die Kilos, ohne dass ein Finger gerührt werden muss. Im Gegenteil, oft heißt es sogar, man könne Essen bis zum Umfallen und dabei noch abnehmen.

 

 

Alle diese Versprechungen können mit dem Begriff „unseriös“ zusammengefasst werden, denn die Realität ist anders und ganz einfach:

Wer abnehmen möchte, dem bleiben genau zwei Möglichkeiten

Ein Organismus benötigt je nach Gewicht eine bestimmte Menge Grundenergie, die durch die Verbrennung von Kalorien freigesetzt wird. Weitere Energie wird für jede Art von zusätzlicher Aktivität wie Lernen, Sport oder Arbeit verbraucht.

Dies heißt im Klartext: Wer abnehmen möchte, dem bleiben genau zwei Möglichkeiten oder im Idealfall eine Kombination dieser beiden Maßnahmen:

  1. Reduzierung der täglich aufgenommenen Kalorien auf eine Menge unterhalb des Tagesbedarfs
  2. Erhöhung der täglichen Aktivität.

Mittels Bedarfs- und Verbrauchstabellen lässt sich der Kalorienbedarf pro Tag ermitteln, der je nach Gewicht und Aktivität der Person variiert. Der sogenannte Grundumsatz ist der Kalorienverbrauch einer Person im Ruhezustand.

Oftmals bleibt zu wenig Zeit für zusätzliche Aktivität, Zeit um Kalorien zu sparen, haben wir jedoch immer: Einfach weniger oder auch einmal nichts zu essen ist die Devise. Trotzdem sollte dies ein Ausnahmefall sein, es gibt genügend kalorienreduzierte, aber sehr gesunde und leckere Speisen, die Abnehmwillige zu sich nehmen können.

Eiweißreiche Kost

Low Carb und High Protein als Abnehmmethode hat sich sehr bewährt. Kohlenhydrate geben uns schnell Energie, jedes Zuviel davon wird – in einfachen Worten gesagt – in Fett umgebaut. Erhält der Körper jedoch mehr Eiweiß als Kohlenhydrate, werden die Fettreserven angezapft. Vor allem abends ist es sehr zu empfehlen, auf Kohlenhydrate möglichst zu verzichten, allein schon um das Verdauungssystem weniger zu belasten. Proteinreich sind zum Beispiel Fisch, mageres Fleisch, Joghurt, Quark und Magerkäse sowie Eier. Für Vegetarier seinen hier Hülsenfrüchte, Quinoa oder Bulgur genannt.

Low Fat

Die Zubereitung sollte fettarm sein: Fleisch vom Grill, Fisch in Folie, Dünsten von Quinoa, Backen im Backrohr mit wenig Olivenöl, Garen von Gemüse im Dampfgarer. Alle diese Zubereitungsarten sind sehr gesund, da sie die Inhaltsstoffe des Nahrungsmittels schonend behandeln und erhalten, und sie liefern nur wenige Kalorien.

Jede Garmethode mit viel Fett wie Braten, Frittieren oder Backen ist abzulehnen: Überflüssige, auch als leere Kalorien bezeichnete Energie, verhindert effektives Abnehmen.

Wer in einer Mietswohnung wohnt, sollte einen Blick auf den Lotusgrill werfen. Mit ihm kannst du rauchfrei grillen und belästigst so nicht deine Nachbarn.

Gemüse nicht nur als Sättigungsbeilage

Wer die Empfehlung der WHO lebt, nämlich fünfmal pro Tag eine Portion Obst oder Gemüse zu sich zu nehmen, geht einen großen Schritt in die richtige Richtung. Erstens haben Obst und Gemüse mit ganz wenigen Ausnahmen keinen hohen Energiegehalt, sie versorgen den Körper optimal mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen (Voraussetzung für einen funktionierenden Stoffwechsel) und sie verhindern Heißhungerattacken.

Gesundes Fast Food wie ein Apfel, eine Karotte, ein grüner Smoothie, ein Glas Orangensaft oder eine Portion Salat sollten bei Abnehmwilligen wirklich fünfmal pro Tag am Speisezettel stehen. Aus Gemüse können köstliche Hauptspeisen gezaubert werden, etwa Aufläufe, Gemüsereis, Bulgursalat mit Gemüse oder Vollkornnudeln mit Gemüse.

Verzicht auf leere Kalorien und Süßigkeiten

Sollten die Kilos verschwinden, müssen dies auch die täglichen Süßigkeiten und das allgegenwärtige Junk Food. Niemand braucht die Fertiggerichte der Lebensmittelindustrie, die außer Kalorien keinen Nährwert besitzen, niemand braucht die Süßigkeiten mit einer Litanei an Inhaltsstoffen, die keiner kennt und von denen wir nicht einmal wissen wollen, dass es sie gibt. Es bedarf nur einer klaren Ansage an sich selbst, dass es endlich zu einer Umstellung der Ernährung kommen wird. Es reicht nicht, davon zu träumen – wer wirklich will, schafft es, weil er weiß, dass er sich nur Gutes tut. Gegen ein Stück Schokolade pro Woche, das genussvoll verspeist wird, ist nichts einzuwenden, gegen eine Schachtel heruntergewürgte Kekse oder eine Tüte Chips sehr wohl. Auch das Argument, dass Convenience Food nach einem langen Arbeitstag die einfachere Lösung ist, gilt nur bedingt. Wer einmal krank ist, kann die Wirkung der unzähligen Fertiglasagnen und Fertigpizzen leider nicht ungeschehen machen.

Nicht umsonst stehen Fette mit gesättigten Fettsäuren, fette Würstchen und Speck sowie Limonaden und Süßigkeiten an der Spitze der Ernährungspyramide und sollten vermieden werden. Dazu gehören auch die alkoholischen Getränke. Wer einmal in Feierlaune ist, kann sich ausnahmsweise eine Weißweinschorle gönnen, da diese noch am wenigsten zu Buche schlägt und auch die Verdauung unterstützt.

Sport und Kalorienverbrauch

Wie bereits erwähnt, kann die Zufuhr der Kalorien dann einmal ausnahmsweise erhöht sein, wenn vorher oder nachher die körperliche Aktivität gesteigert wird. So kann ruhig einmal über die Stränge geschlagen werden, wenn eine Familienfeier oder eine Party bei Kollegen ansteht. Dafür könnte dann am folgenden Tag eine zwei- bis dreistündige Wanderung oder eine Stunde flottes Schwimmen auf dem Plan stehen. Wer stundenlang hart arbeitet, wird sowieso kaum Probleme mit seinem Gewicht haben.

Kalorienzählen versus Abnehmprogramme

Den meisten Menschen wird ein ständiges Zählen von Kalorien bald zu anstrengend oder zu lästig und es ist auch gar nicht nötig. Es stellt sich bald ein Gefühl ein dafür, was leicht im Magen liegt und doch sättigt, wie fettarm und gesund gekocht werden kann und wie zeitweise erhöhte Kalorienzufuhr ausgeglichen wird.

Es gibt auch die Möglichkeit, einfache Abnehmprogramme wie etwa das Weight-WatchersPunktesystem anzuwenden. Dies geht davon aus, dass Menschen je nach Gewicht und Aktivität eine gewisse Menge an Punkten pro Tag oder Woche verbrauchen dürfen. Die Speisen im Weight-Watchers-Kochbuch sind je nach Kaloriengehalt mit Punkten ausgezeichnet, sodass leicht berechnet werden kann, was man essen darf und was nicht, um das Punktelimit nicht zu überschreiten. Abschließend seien zwei der größten Ernährungsprobleme der westlichen Gesellschaft genannt, auf die geachtet werden muss, wenn eine gesunde Ernährung gewünscht wird.

  1. Zucker ist allgegenwärtig. Es ist kaum möglich, Produkte der Lebensmittelindustrie ohne Zuckerzugabe zu finden. Er ist in Salatsoßen genauso wie in Cornflakes vorhanden, in Wurst genauso wie in Knäckebrot. Abhilfe schafft nur, wer selber zubereitet wo immer es ihm möglich ist.
  2. Lebensmittel sind so wenig naturbelassen wie niemals zuvor. Je länger die Litanei an Zutaten auf der Packung – angefangen von Konservierungsstoffen und Aromen über Glutamate bis hin zu E-Nummern –, umso mehr ist das Lebensmittel zu meiden. Je mehr es bei der Herstellung und Verarbeitung verändert wurde, umso mehr verliert es seine Vitalstoffe und damit seine positive Wirkung – und umso mehr werden aus wertvollen die unnützen leeren Kalorien, die uns dick und krank machen.

Bildquelle: Pixabay, jill111, 791891

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Eine Meinung

  1. Ich möchte warnen vor der Empfehlung die Kalorienzufuhr unter den Tagesbedarfs, Ich nehme an, dass damit der Grundumsatz gemeint ist. Eben es ist das was der Körper zum Leben braucht. Dabei ist der Kalorienumsatz der durch Bewegung generiert wird noch nicht berücksichtigt. Das wäre dann der Leistungsumsatz und den kann man unterschreiten. Bis runter zum Grundumsatz

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