Werder vs. Bayern

Bremen mal wieder mit einer ganzen Menge Tore, wenn auch keiner überragenden Leistung. Aber so sehen Pflichtaufgaben bei Werder nun mal aus: Schnell drei Tore (oder mehr) gemacht, Hacke, Spitze, eins zwei drei und ab nach Hause. Wenn Diego den Ball hat, krieg ich jedes Mal Herzrasen, so sehr freue ich mich über diese Tempodribblings. Sogar Jurica Vranjes wird in der Truppe noch zum Fußballästheten, obwohl der ja vorher eher als Inbegriff des Mittelmaßes galt. Was gibt´s da noch hinzuzufügen? Gar nichts.

Das Bayern-Spiel gegen Lissabon hätte ich aufnehmen sollen. Nur für den Fall, dass ich nochmal Einschlafstörungen habe. Fritz von Thurn und Taxis jammerte wie ein kleines Kind, dem sein Schnuller entwendet wurde, als die zwei Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden. Mit Recht. Das durchaus zutreffende Argument der Bayern, dass es gegen die häufig sehr defensiv eingestellten Gegner auch nicht leicht sei, attraktiven Fußball zu spielen, zog dieses Mal jedenfalls nicht. Sporting wollte schon mitspielen, war aber ähnlich unfähig wie der Gastgeber. Für mich die Szene des Spiels. Kurz vor Schluss pfeift das Publikum Olli Kahn aus, weil er sich viel zu viel Zeit mit dem Abschlag lässt und so die Gelegenheit zum schnellen Gegenstoß vergehen lässt. Da hält der Olli völlig verständnislos inne und drischt die Kugel nach gefühlten zwanzig Sekunden einfach in den Münchner Nachthimmel.

Zurück zu der Frage, die ich mir stelle: Bayern-Werder, das hat ähnliches Potential wie Punk vs. Pop oder Martin Luther King vs. Malcolm X. Hier das Establishment- zugegeben, bewährt- aber da diese neue Art und Weise, so aufregend und doch souverän. Aber man soll den Fußball ja auch nicht überbewerten.

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