Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen: Das Topspiel der Woche

In der Partie des Tabellenfünften der Bundesliga gegen den Tabellensechsten geht es am kommenden Sonntag nicht nur um die Festigung eines Europa-League-Platzes gegenüber eines direkten Konkurrenten. Das Spiel Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen gibt dem Sieger die große Chance, noch in den Meisterschaftskampf eingreifen zu können.

Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen: Die Aussichten

Zwar sind es bis zum Spitzenplatz noch erkleckliche sieben bzw. acht Punkte. Doch wenn Bremen oder Leverkusen eine Siegesserie gelingen sollte, könnte der Anschluss an die Top 4 noch machbar sein. Bayern, Dortmund, Schalke und Gladbach stehen derzeit auf engstem Raum beieinander und es ist zu erwarten, dass unter dem entstandenen Druck diesen vier Titelkonkurrenten noch der ein oder andere Patzer unterlaufen wird – spätestens in den direkten Duellen. Allerdings sollte auch der Blick nach unten nicht unterlassen werden. Gerät man nach der Winterpause in eine Negativserie, könnten Mannschaften wie Hannover, Wolfsburg oder Hoffenheim durchaus noch aufschließen. 

Die Ausgangsposition von Werder Bremen

Es geht also um eine ganze Menge bei diesem Topspiel. Und obwohl beide Konkurrenten so dicht beieinander stehen, sind die Bewertungen der Hinrunde doch höchst unterschiedlich. Bei den Bremern herrschte in der Winterpause eine allgemeine Zufriedenheit, dass man nach einer Horrorsaison etwas unerwartet wieder oben mitspielte. Vor allem zuhause bauten die Grün-Weißen endlich wieder eine Festung auf und konnten zudem auf eine gute Moral zählen, die zu mehreren erfolgreichen Aufholjagden führten. Die Offensivstärke hat man in Bremen wieder entdeckt, vor allem durch Topstar Claudio Pizarro. An nicht weniger als 19 von 30 Toren war der Peruaner beteiligt. Auch defensiv lief es zu Beginn der Saison endlich einmal wieder rund in Thomas Schaafs Mannschaft. Böse Pleiten in Gladbach (0:5), München (1:4) und Schalke (0:5) änderten dieses Bild jedoch radikal und erzeugten eine knapp negative Tordifferenz (30:31). Außerdem hat Werder große Probleme gegen Spitzenmannschaften. Gegen die aktuellen Top 7 der Liga haben die Norddeutschen samt und sonders verloren. Keine guten Vorzeichen also vor dem Spiel gegen Leverkusen. Die Vorbereitungsergebnisse waren zudem mäßig und auch das 0:0 in Kaiserslautern war nicht unbedingt ein Offenbarungseid, auch wenn man ein paar schöne Spielzüge bewundern durfte.

[youtube lsQVv4ehA6I]

Hinspiel: Leverkusen vs Bremen 1:0; 85. Kadlec

Die Ausgangsposition von Bayer Leverkusen

Platz 6 ist für die Leverkusener Ansprüche derzeit zu wenig. Die Mannschaft hat in der Vorsaison bewiesen, dass sie zu den Besten in Deutschland zählt und vor allem das Mittelfeld lässt sich sehen. Trainer Robin Dutt hat dort mit Sidney Sam, Simon Rolfes, Michael Ballack, Lars Bender oder Andre Schürrle ein Überangebot an Klassespielern und das, obwohl Tranquillo Barnetta und Renato Augusto eine ganze Zeit lang ausfielen. Auch der junge Torhüter Bernd Leno, der flugs vom VfB Stuttgart verpflichtet wurde, ist eine echte Verstärkung. Jedoch macht der Bayer-Elf die eigene Inkonstanz stark zu schaffen. Großen Auftritten, die es vor allem in der Champions League gab, folgten miserable Auftritte, vor allem in den Heimspielen gegen Köln (1:4) und Nürnberg (0:3). Die Abwehrreihe ist häufig wackelig und unaufmerksam und auch die beiden Stürmer Eren Derdiyok und Stefan Kießling sind eigentlich häufiger als bislang gezeigt zu guten Leistungen fähig. Ein Spiegelbild der Hinrunde war das letzte Heimspiel der Leverkusener gegen Mainz. Souverän führte man zur Halbzeit mit 2:0 und schien das spielerische Potential endlich einmal vollends auszuschöpfen. Doch nach der Pause kamen die Mainzer zum schnellen Ausgleich nach groben Abwehrschnitzern. Typisch für Bayer, dass sie aber ebenso in der Lage sind, ein solches Spiel noch für sich zu entscheiden. Lars Bender traf nach 70 Minuten zum erlösenden 3:2-Endstand. Wohin es jedoch mit Bayer im weiteren Verlauf der Rückrunde gehen mag, ist nach diesem Spiel kaum abzuschätzen.

Fazit

Werder spielte bislang ein Stück über den eigentlichen Möglichkeiten, während Leverkusen die hoch gesteckten Erwartungen noch nicht ganz erfüllen konnte. Wenn Fußball logisch wäre, sollte dieser Umstand dazu führen, dass Robin Dutts Truppe langfristig an den Bremern vorbei zieht und dazu auch den Sieg im dirketen Duell davon trägt. Allerdings hat Fußball nur sehr selten mit Logik zu tun. Außerdem ist Werder in dieser Saison außerordenftlich heimstark. Beide Teams werden sich am Ende die Punkte teilen, den Zuschauern aber ein packendes Spiel liefern, das von den fast schon gewohnten Nachlässigkeiten in der Abwehr und Offensivstärken bei beiden begünstigt wird. Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen endet 3:3.

Werbung

Eine Meinung

  1. Liebe Leser, leider ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen: Das Spiel findet bereits am Samstag Nachmittag statt und nicht erste am Sonntag. Gruß, Frank.

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*