Wer ist eigentlich… Robert Goren?

Dieser Typ ist wie nichts anderes, das je in Serie gegangen ist. Beinah besser noch als Columbo, vielleicht. Und der ist schließlich legendär. Goren spricht mit den Fingern, mit jedem einzelnen in einer anderen Sprache. Dazu die Art, wie er in Wohnungen eindringt, in Büros oder Werkstätten. Raumgreifend und rücksichtslos. Selbst an Tatorten nimmt er sich nicht zurück. Er schnuppert an der Leiche und verkündet, dass sie nach Brandsalbe riecht. Dann zupft er einen weißen Baumwollfaden aus ihren Haaren. Ein Mörder mit Handverband also, darunter Brandblasen.

Goren klettert durch ausgebrannte Autos und turnt rückwärts über die Blutlache hinweg. Beinah tänzelt er, der große schwere Mann, wo immer er ist. Er fragt weit weniger als er sieht, doch er fragt viel. Immerzu ist er auch noch mit etwas anderem beschäftigt. Erdnussessen, in Akten blättern oder Komplimente machen. Nebenbei spielt er mit dem Eigentum seiner Klienten herum, bringt sie auf die Art zur Weißglut. Aber niemals ist Goren abgelenkt, auch wenn es manchmal so aussieht. Wenn er wütend wird, dann brüllt er, das geschieht sogar häufig. Aber es ändert sich nichts, nicht an seiner Haltung, nicht an seiner Körpersprache. Vielleicht ist er auch gar nicht wütend. Selbst wenn er mit Eisenstangen auf seine Verdächtigen einprügelt, bleibt er im Grunde ungerührt. Oder sieht zumindest so aus. Meistens jedenfalls. Oder?

Man weiß es einfach nicht, nicht sicher zumindest. Goren spricht auch kaum über Privates. Höchstens, wenn er schnell bei einem Freund die altchinesischen Zeichen deuten lassen muss, die er seltsamerweise nicht selbst entziffern kann. Ganz anders also als Columbo, der ja sozusagen immer seine Frau dabei hat. Dennoch fahren beide eine Verwirrtaktik, die am Ende stets aufgeht. Nur in einem Punkt unterscheiden sie sich grundlegend. Columbo glaubt man, dass er eine Frau hat, auch wenn man sie nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommt. Goren hingegen glaubt niemand. Die Verdächtigen nicht, die Zeugen nicht, nicht einmal seine Kollegen. Keiner weiß etwas genaues. Nur er selbst, das ist sicher. Und das reicht ja auch.

Eigentlich ein widerlicher Typ. Hinterhältig und gemein, falsch dazu. Arrogant. Alles, was der Job so mit sich bringt. Aber man liebt ihn, nach zwei Sekunden. Soviel steht fest.

Robert Goren wird übrigens gespielt von Vincent D’Onofrio, der seinen ersten großen Auftritt in dem Klassiker Full Metal Jacket hinlegte. Der fette Private Paula, der sich im Waschraum selbst erschießt. Grandios, dieses letzte Grinsen. 35 Kilo soll D’Onofrio sich für die Rolle angefressen haben. Damit muss sich sogar Robert De Niro geschlagen geben, der es für Wie ein wilder Stier nur auf 27 Kilo brachte.

Alles in allem: Respekt!

 

[Bilder: 1 = wikipedia.org; 2 = zelluloid.de]

3 Meinungen

  1. Ich finde es sehr interessant wie Vincent seine Rolle in Criminal Intent spielt. Ich bin fasziniert von seinen Schlussfolgerungen und seiner Art Verhöre im Film durchzuführen. Es ist immer wieder spannend ihm im TV zuzuhören. Es gefällt mir sehr das er manchmal auch lustige und komische Sachen macht. Es gefällt mir außerdem wie er mit Kindern umgehen kann. Es würde mich interessieren ob er selbst Kinder hat. Was mich manchmal etwas stört ist das er mir manchmal so vorkommt wie ein Alleswisser. Es stört mich, dass er manchmal etwas übertreibt im Film. Liebe Grüße Deine heimliche Veräherin!!!

  2. Ich hab mich auch sofort in Bobby verliebt, eigentlich ist er ja fast ein Arschloch, wie er mit den meisten seiner Mitmenschen umgeht, doch ist er einfach traumhaft.die Kisa-chan

  3. YES!!!!!!!!!! Treffender kann man Robert Goren nicht beschreiben. Ein Wahnsinns-Typ – schade, daß er nur fiktiv ist. Obwohl der geniale Vincent D’Onofrio ihn so unfaßbar glaubwürdig darstellt, daß man geneigt ist, Bobby Goren für sehr real zu halten…Womit Vincent D’Onofrio sich wieder einmal als einer der talentiertesten, überzeugendsten und vielseitigsten Darsteller unserer Zeit outet! Denn auch, wenn man ihn immer auf seine Durchbruchrolle in Full Metal Jacket reduziert, dieses „menschliche Chamäleon“ hat immerhin so unterschiedliche Charaktere gespielt wie den bodenständigen Fischer in „Salz auf unserer Haut“, Ron Howard in „The Whole Wide World“ und Abbie Hoffman in „Steal This Movie!“, den blinden Olee in „Good Luck“, Edgar (die Kakerlake) in „MIB“, den Massenkiller & Dämon in „The Cell“, die Doppelrolle Ashton/ Whitney in „The 13th Floor“ und und und …Ganz nebenbei bemerkt hat dieser große, schwere Mann in den letzten 3 Jahren nicht nur mind. ca. 30 kg zugelegt sondern ist auch komplett ergraut. Und verströmt damit mehr Sexappeal denn je!Alles in allem: Unschlagbar!

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