Wenn das Ohr streikt

Von einem Moment auf den anderen fällt das Gehör teilweise oder ganz aus. Meist ist nur ein Ohr betroffen. Außerdem – so berichten Betroffenen – fühlt es sich an, als hätte man Watte im Ohr. Auch Tinnitus und Schwindel sind typische Begleiterscheinungen. Was die genaue Ursache dafür ist, weiß man bis heute nicht genau. Die Folgen jedoch kennt man: Bei einem Hörsturz kommt es zu einer Durchblutungsstörung im Innenohr. Dadurch erleiden die Hörzellen eine Sauerstoffunterversorgung – und können beschädigt werden oder sogar absterben.

Auch einige Risikofaktoren sind bekannt. Dazu gehört unzweifelhaft Stress. Nicht umsonst wird das Leiden als Managerkrankheit bezeichnet. Denn es betrifft sehr häufig Menschen, die unter großer Anspannung stehen. Ein weiterer Auslöser ist plötzlicher Lärm, wie z. B. ein Knall aus nächster Nähe. Doch auch extremer Alkohol- und/oder Nikotinkonsum, Druckschwankungen beim Tauchen, Probleme mit der Halswirbelsäule, Infektionen im Ohr und andere Krankheiten können den Miniinfarkt im Ohr begünstigen.

Was ist zu tun? Die meisten Ärzte hierzulande raten dringend, sich in den ersten 24 Stunden behandeln zu lassen. Die Therapie kann ambulant oder stationär erfolgen. Sie besteht in der Regel aus durchblutungsfördernden Medikamenten oder Infusionen, die über einen Zeitraum von zehn Tagen verabreicht werden. In schweren Fällen wird außerdem Kortison eingesetzt. Eine weitere Möglichkeit ist die so genannte hyperbare Sauerstoffbehandlung. Hierbei atmen die Patienten in einer Überdruckkammer reinen Sauerstoff ein. Die Kosten für diese alternative Therapie werden aber nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Meist kommt es zu einer vollständigen Heilung. Nur selten bleiben Spätfolgen wie dauerhafte Hörminderung und Tinnitus zurück. Allerdings: Auch ohne Therapie repariert der Körper den Schaden bei 3 von 4 Patienten von allein. Deswegen ist die gängige Hörsturz-Therapie mittlerweile auch umstritten. 

Sicher ist auf jeden Fall: Nach einem Hörsturz sollte man nicht wieder genauso weitermachen wie vorher. Denn 25 bis 30 Prozent aller Betroffenen erleiden einen Rückfall. Passen Sie daher auf, dass Sie nicht "zuviel um die Ohren" haben. Das ist zwar einfacher gesagt als getan, aber schon regelmäßige Entspannungsübungen, wie Autogenes Training oder Yoga helfen hierbei enorm. Zudem ist es wichtig, Lärm zu vermeiden. Wer auf Disco- oder Konzertbesuche o.ä. nicht verzichten möchte, sollte sein Gehör mit Ohrstöpseln schützen.

4 Meinungen

  1. Nennen Sie doch bitte Ihre Quellen für die Streß-Hypothese.Dass ein Hörsturz von Streß kommt, das ist doch wissenschaftlicher Unsinn. Recherchieren Sie mal nicht bei Brigitte & Co sondern bei der harten Forschung.

  2. jeder hno-arzt, den man fragt, sagt, dass stress ein risikofaktor ist – und man langsamer treten sollte. das ist auf jeden fall leider auch meine persönliche erfahrung mit hörsturz und tinnitus. und selbst, wenn es nicht stimmen sollte – stressvermeidung ist immer gesund!

  3. Vielleicht sollten sich das einige durchlesen:Hörschaden durch MP3 Player oder Diskobesuch?

  4. ICh kann nur sagen, wenn es schon mal so weit kommt, dass einem die Ohren „zumachen“, dann sollte man generell im LEBEN was ändern und dann auch mal in SICH horchen, was der Körper spricht.

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*