Weltweit nimmt die Anzahl der übergewichtigen Kinder zu

Die Zahl der übergewichtigen Kindern ist in den vergangenen 30 Jahren drastisch gestiegen, das stellt ein internationales Team von Wissenschaftlern in einer Serie von Studien fest, die im britischen Medizinjournal „The Lancet“ veröffentlicht wurden.

Das Team um Boyd Swinburn von der University of Auckland in Neuseeland kommt zu dem Schluss, dass Kinder in den USA im Schnitt fünf Kilogramm mehr als in den 70er Jahren wiegen.

Mexiko löst USA 2014 als Land mit den meisten Übergewichtigen ab

In einer ihrer Arbeiten werteten die Forscher Ergebnisse von Studien aus, die zwischen 1972 und 2012 veröffentlicht wurden. In ärmeren Ländern wie Indien, Mexiko oder Südafrika ist zwar ein Teil der unter Fünfjährigen nach wie vor unterernährt. Aber die Zahl der fettleibigen Kinder stieg dort rasch an: Damit ist Mexiko das Land mit den meisten Übergewichtigen und löst damit Mexiko ab. In Brasilien stieg die Zahl der übergewichtigen und fettleibigen Kinder von etwa sieben Prozent Anfang der Siebziger auf über 25 Prozent im Jahr 2010. Als übergewichtig gelten jene, die einen Body-Mass-Index (BMI) von 25 überschreiten. Als fettleibig gilt man mit einem BMI-Wert von 30.

Mehr Obst und Gemüse, aber noch mehr ungesunde Produkte

Forscher der University of Cambridge stellten fest: Zwar wird weltweit mehr Obst und Gemüse gegessen als noch vor 20 Jahren. Doch der vermehrte Konsum von ungesunden Produkten wie verarbeitetem Fleisch oder zuckerhaltigen Getränken steche diese positive Entwicklung aus. Am schlechtesten ernährten sich die Menschen in wohlhabenden Ländern wie USA und Kanada sowie in Westeuropa.

Jeder zweite deutsche Erwachsene ist übergewichtig

Laut Statistischem Bundesamt zufolge ist jeder zweite Erwachsene in Deutschland übergewichtig. 1999 brachten 48 Prozent zu viel auf die Waage, 2013 waren es schon vier Prozent mehr: 52 Prozent. In einer zwischen 2003 und 2006 laufenden Studie zur Kinder und Jugendgesundheit stellten Wissenschaftler fest, dass 15 Prozent der Sieben- bis Zehnjährigen übergewichtig waren und 6,4 fettleibig. Bei den 14- bis 17-Jährigen waren 17 Prozent übergewichtig und 8,5 Prozent fettleibig.

Die Wissenschaftler plädieren dafür, dass der Konsum von gesundem Essen nicht durch Marketingstrategien für konkurrierende, weniger nahrhaften Produkten gefährdet werden darf. Außerdem müssten die Regierungen der Länder stärker mit in den Kampf gegen die Fettleibigkeit (Adipositas) einbezogen werden, um die Epidemie zu stoppen.

Bildquelle: Thinkstock, iStock, kwanchaichaiudom

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