Web 2.0 war 1999

In einem Artikel mit dem Titel „FRAGMENTED FUTURE.“ versucht Darcy DiNucci schon im Juli 1999 das Web 2.0 herauszuarbeiten. Als Web 1.0 bezeichnet er die typischen statischen Seiten, die noch heute die Mehrzahl im Web sind.

„The first glimmerings of Web 2.0 are beginning to appear, and we are just starting to see how that embryo might develop.“

Seine Interpretation von Web 2.0 ist allerdings eine andere:

„The Web will be understood not as screenfuls of text and graphics but as a transport mechanism, the ether through which interactivity happens. It will still appear on your computer screen, transformed by video and other dynamic media made possible by the speedy connection technologies now coming down the pike. The Web will also appear, in different guises, on your TV set (interactive content woven seamlessly into programming and commercials), your car dashboard (maps, Yellow Pages, and other traveler info), your cell phone (news, stock quotes, flight updates), hand-held game machines (linking players with competitors over the Net), and maybe even your microwave (automatically finding cooking times for products).“

Im Verständnis von 1999 ist das Web 2.0 gekennzeichnet durch die enorme Vielfalt der Zugangsmöglichkeiten. Daraus ergeben sich Herausforderungen, die zum Teil heute noch nicht gelöst sind.

Zum Beispiel die Aufbereitung der Webseiten, so dass sie mit dieser Gerätevielfalt benutzerfreundlich zu verwenden sind. Wieviele Blogs kennen Sie, die sich auch auf einem Smartphone komfortabel nutzen lassen? Und wie kann man wohl mit einer Mikrowelle einen Kommentar in einem Blog liegenlassen?

„The lesson is inescapable: Web development–Web design, programming, and production–will split into fragments mirroring the fragmented Web appliance scene. […] But the reality is that the days of one-size-fits-all pages are over (if they ever existed).“

Wie ist Ihre Meinung? Ist die Definition von DiNucci nicht ein treffenderer Ansatz für ein Web 2.0?

P.S.: Danke an Connected Web für den Hinweis.

4 Meinungen

  1. Dominik Schwind

    Gern geschehen. 🙂

  2. Das stimmt, und Don Alphonso (http://rebellmarkt.blogger.de) würde das bestätigen. Allerdings setzt Web 2.0 Businesspläne voraus, die in Deutschland – insbesondere übrigens von Burda – nicht akzeptiert werden. Wie dieses müde, alles für alle Blogsystem hier, wird jeder originelle Ansatz beerdigt.Aber es stimmt, 1999 war das noch nicht so. Nur dürfen Sie nicht mit „reality“ kommen. Nicht Gerätevielfalt für die überall gleichen, völlig sinnlosen Nachrichten, Originalität in der Darstellung macht Web 2.0., etwa in den zwei Firmen, die gegenwärtig FlickR als Dampfmaschine dastehen lassen:http://bubbleshare.comund in Deutschland:http://www.agfaphoto.com/webhttp://rebellmarkt.blogger.deNicht Zugänge, Darstellungen und Inhalte machen das Web 2.0.

  3. Oliver Gassner

    @Jörg Sutter:Was genau meinst du mit ‚müdes Blogsystem‘? Meinst du dei IDee, ein solcehs Netzwerk aufzuziehen? Oder meinst Du die Technik hier?Zur Klarstellung: ich bin hier weder Pressesprecher und war exakt einmal im Germanblogs Büro. ich weiß nur minimal mehr als jemand, der von Außen draufguckt.- Technik: Ich blogge ja hier in 2+ Blogs und gebe immer mal wieder Feedback an das Team, das das an die Technik weiterreicht. Weil das hier ein ‚duckes Ding‘ ist, wird man nicht ‚einfach mal schnell was patchen‘ (schätze ich 😉 )- Inhalte / StrukturGrundsätzlich finde ich es lobenswert, dass ein Verlag wie Holtzbrink sowas angeht. Das dieses ‚Bolgdings‘ hier optimierbar ist, ist klar (techusch wie erwähnt und anders). Aus meiner Sicht wird es gewinne, wenn man sich Luete hlt, ei bereits blöoggen und ‚wissen wie es geht‘. (Der Magneteffekt, den der von Dir erwähnte Kritiker ins Feld bringt, ist dabei nun weniger relevant – sondern eher das ‚know how‘. IMO kann man nicht irgend nen Journalisten nehemn und sag: Jetzt blog halt.Themen: Ich selbst halte es bei meinen Projekten mit Goethe und er Vorspiel auf dem Tehater: wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen. D.h. ich denke nicht, dass dies ein ‚alles für alle‘-Ding ist, sondern eben der Versuch, mit _vielen_ Blogs in einer Plattform etwas Neues zu erzeugen. Und ‚von unten‘ hat das ja z.B. Spreeblick jetzt (noch) nicht in DEM Sinne geschafft, dass Leute davon ‚leben können‘ (Nicht mal Johnny!). (Von 2 Blogs hier kann man nicht leben, aber sie erfordern auch nicht 100% meiner Zeit 😉 und ich KANN inzwischen (weitestgehend) vom Bloggen und dessen Umfeld leben).Mein eindruck ist, dass hier noch ordetlich expandiert wird und ich denke, dass der ‚Smart Mob‘ udn der Input von den Bloggern aus deiser Plattform auch etwas sehr gutes machen _kann_. Ich hab das Gemotze (ganz allgemein) satt, ich amch bei Projekten mit, dei positiv auf etwas neues zugehen. das ist mein ‚2,0‘. (Und dass ‚user generated cntent‘ ohnehin der ‚Kern‘ des Netzes ist, das weiß ich schon seit 1989… 😉 nicht erst seit 1999 )

  4. Aber ohne damit zu spielen, werden wir nie Antworten bekommen.Ich find es wirklich frustierend, dass immer alles gleich klappen muss und alles zu 100% einen Sinn machen muss. Ohne Versuch und Irrtum hätten wir wohl heute noch keine Glühbirnen. Also warum nicht auch die Freiheit mit den neuen Ideen, egal, ob nun ein Web2.0 Pickerl drauf klebt oder nicht, zu spielen und Erfahrungen zu sammeln.

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