W.E.: Madonna führt Regie in einer königlichen Romanze

Die Popdiva hat gemeinsam mit Alek Keshishian ein Drehbuch geschrieben. Außerdem führt sie Regie. Zum zweiten Mal, nach „Filth and Wisdom“ aus dem Jahre 2008. Es geht um Leidenschaft – wie kann es bei Madonna auch anders sein. Zwei Handlungsstränge werden miteinander verwoben und auch zwei Paare. Auf der einen Seite ist da die junge Amerikanerin Wally Winthrop, die in einer unglücklichen Ehe mit einem brutalen Gatten ihr Dasein fristet und einen vergeblichen Kinderwunsch hegt, der sich in dieser leidvollen Beziehung nicht zu realisieren gedenkt. Wallys Idol ist – die Namensverwandschaft lässt es schon erahnen – Wallis Simpson, die Frau an der Seite König Edwards VIII.

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Jene Frau, die Edward so gerne zur Seite hatte, dass er für sie 1936, nach nur wenigen Regierungs-Monaten, auf den Thron verzichtete. Der skandalöse Grund, den die internationale Presse nur zu gern in Schlagzeilen verwandelte, war, dass es sich bei Wallis Simpson um eine geschiedene Frau handelte. So eine durfte ein Staatsoberhaupt selbstverständlich nicht ehelichen. So dankte Edward kurzerhand ab und heiratete nach erfolgreicher Abdankung seine Wallis. Ein romantischer Akt – nach Wally Winthrops Auffassung. Sie wandelt träumend im Jahre 1998 durch die Ausstellung des Nachlasses von W.E., die später im Auktionshaus Sotheby's versteigern werden soll. Sie fühlt sich Wallis verwandt und versucht immer mehr über diese Frau, für die ein König sein Reich links liegen ließ, um stattdessen sie im Arm halten zu können, herauszufinden.
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Das Drehbuch wechselt zwischen den 30er Jahren und den späten 90ern. Zum einen gibts königlichen Liebeskitsch, zum anderen eine junge Amerikanerin auf der Suche nach der märchenhaften Liebe. Yes, W.E. can – haben sich Wallis und Edward wohl dereinst gedacht und „die größte Romanze des Jahrhunderts“ gelebt (wie es im Film so himmlisch heißt). Auch die Popdiva hat viel gewollt – vielleicht etwas zuviel. Es braucht jedenfalls die richtige Stimmung, um sich auf dieses Liebesepos einzulassen. Ebenfalls eingelassen auf den Stoff hat sich Komponist Abel Korzeniowski, der auch den Soundtrack für „A Seroiuos Man“ lieferte. Auch die Besetzung lässt mit Andrea Riseborough, Abbie Cornish und James Fox nicht zu wünschen übrig. Auch wenn bei W.E. wieder einmal die Frage auftaucht, ob nicht nur der sprichwörtliche Schuster, sondern auch eine Madonna nicht bei ihren Leisten bleiben sollte.

W.E.

Regie: Madonna
Land:
Darsteller: Andrea Riseborough, Abbie Cornish, Natalie Dormer, James D'Arcy, James Fox
Musik: Abel Korzeniowski
Genre: Drama, Romanze, History
Länge: 119 min.

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Kinostart: 20.06.2012.

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