Ungewissheit in der Liebe – Sie liebt mich, oder etwa doch nicht…?

Das kann die Liebe ganz gut: Ungewiss sein. Selbst dann, wenn man schon länger ein Paar ist fragt man sich in stillen Momenten doch öfter mal, ob der andere da neben einem auf der Couch liegt, weil er sich nichts anderes vorstellen könnte, oder weil er einfach nur ein warmes Plätzchen braucht. Wobei man in so einem Fall schon mindestens Zuneigung beim Gegenüber annehmen kann. Vertrackt wird es ja erst, wenn Liebe und Ungewissheit sich vor einem aufbauen, weil man so gar nicht weiß, ob der andere nun genauso viel empfindet wie man selbst, oder ob man sich etwas einredet, Flirten mit Liebe und sexuelle Anziehungskraft mit wahren Gefühlen verwechselt.

Ungewisse Liebe erkennen

Nun ist es ja für manche Menschen  schon eine Entwicklung der inneren Einstellung, wenn sie überhaupt einmal an diesem Punkt angelangt sind, die komischen Bauchgefühle definieren können: Nein, das sind keine Magenverstimmungen, man leidet auch nicht unter Herbstdepressionen die zufällig dann verschwinden, wenn man den anderen Menschen sieht – das könnten Gefühle sein. Größer als die, die man zu seinem Goldhamster hat und anders als die Gefühle zu Mutti. Das ist Liebe. Nur leider unbestätigt, ungewiss und vielleicht deswegen umso faszinierender?! Verlockend ist immer das, was sich vor unseren Augen ausbreitet, uns aber beim Versuch danach zu greifen immer wieder entgleitet. Wer an diesem Punkt angekommen ist, hat genau zwei Möglichkeiten. Die eine ist, die Liebe hinunter zu schlucken, um kein Risiko einzugehen. Der Nachteil an dieser Verdrängungsstrategie:  Die Krankenkasse zahlt etwaige Psychotherapien nur noch bedingt. Die zweite Variante ist langsames oder auch forsches Herantasten an die ungewisse Liebe.

Antesten und Ungewissheit überwinden

Try, Fail, Repeat. Das ist nicht nur eine beliebte Methode, um Erkenntnisse zu erlangen, die für die gesamte Menschheit wichtig sind. Das kann unter Umstände auch bei ungewisser Liebe helfen. Wer die Liebe bzw. die Gefühle des Anderen als eine Art Beute ansieht, kann sich ganz langsam heranpirschen. Das nennt sich antesten und funktioniert leider nur dann so richtig gut, wenn man auch mal die Chance hat, dem Objekt der Begierde etwas näher zu kommen. Da jeder Mensch einen gewissen Bereich um sich herum für sich beansprucht, kann man dies nutzen, um seine eigenen Befugnisse in diesem Bereich zu ergründen.

Privatsphäre antesten

Wo der ganz private Bereich beginnt, ist bei jedem Menschen ein wenig anders. Optimal ist es, wenn man in einem Restaurant sitzt und einen Tisch zwischen der/dem Angebeteten und sich selbst hat. Die natürliche Grenze ist in diesem Fall nämlich die Tischmitte. Die wird zunächst mit „neutralen“ Objekten überquert. Während des Gesprächs den Salzstreuer mal eben unauffällig weit in die Richtung des Gesprächspartners schieben ist so eine Methode. Die Reaktion verrät dann schon viel darüber, wie weit der Partner in dieser Kommunikation von seinem Bereich in ein gemeinsames Territorium „investiert“. Lässt er den Salzstreuer, den Bierdeckel, den Aschenbecher dort wo er ist, schiebt er vielleicht andere Gegenstände zurück (Spiegelung des Verhaltens = hohe Sympathie, Anteilnahme, Interesse), ist das ein gutes Zeichen. Es wird Zeit für die Hand, die mal ganz unauffällig gen Tischmitte wandert. Zur besseren Tarnung darf sie ein Glas umschließen. Dann muss das Gegenüber sehr genau beobachtet werden. Widerwillen, Abneigung, Desinteresse und Verletzung des eigenen intimen Kreises werden oft durch Zurückweichen unbewusst geäußert.

Selbst wenn die Reaktionen insgesamt positiv bewertet werden können, ist das noch immer kein Beweis dafür, dass der andere Mensch die Gefühle der Liebe erwidert. Hier kann man aber ansetzen, und auch in anderen Situationen mal in den privaten Körperbereich einer Person hineingehen. Einfacher wäre es natürlich, schlichtweg zu fragen, aber das ist ja genauso unspannend wie einen Krimi rückwärts zu lesen.

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