Tunier oder Turnier: Fehler durch Rechtschreibung nach Gehör

Lasst die Spiele beginnen – auch das Poker-Turnier wird mit „r“ geschrieben.Wenn sich in alten Zeiten die Ritter hoch zu Pferde trafen, um sich von denselben gegenseitig mit ihren Lanzen zu werfen, so nannte man dies ein Turnier. Auch heute spricht man von Turnieren, wenn sich mehrere Sportler zum Wettkampf in ihren Disziplinen treffen. In der Tat stammt unser heutiges „Turnier“ vom mittelhochdeutschen „turnieren“, das genau eben jenes ritterliche Kampfspiel beschrieb.

Eine weitere Bedeutung von „turnieren“ findet sich im „taumeln“, „drehen“ und „bewegen“ von Pferden. Wie die meisten Begriffe aus dem adeligen Leben dieser Zeit, findet sich auch für das Turnier ein französisches Wort: „tourner“. Es bedeutet ebenfalls „drehen“ – die englische Variante wäre „to turn“.

Was ist nun richtig? Tunier oder Turnier?

Wenn nun das „r“ einfach unterschlagen und dann somit fälschlicherweise „Tunier“ geschrieben wird, so ist dies wahrscheinlich durch die Aussprache bedingt. Oftmals wird das „r“ in einigen Gegenden weder gerollt noch im Rachen gesprochen. Dadurch entsteht häufig der Irrglaube, dass es diesen Buchstaben im jeweiligen Wort nicht gibt.

Man könnte mutmaßen, dass man in einigen Regionen sogar „Tonier“ schreiben würde, da hier das „u“ seinen Klang verändert. Doch dies ist nicht der Fall! Scheinbar wäre hierbei die optische Komponente doch zu stark. Dass bei „Tunier“ ein „r“ fehlt, fällt einem erst auf, wenn die Rechtschreibkorrektur das Wort als aufgrund des fehlenden Buchstabens rot markiert. Wird ein „r“ nachgefügt, entsteht das korrekte „Turnier“ und die Rechtschreibprüfung verschwindet wieder. Wer nicht am Computer seine Korrespondenz erledigt sollte bei Unsicherheiten Turnier im Duden nachschlagen.

Tunier oder Turnier – diese Eselbrücke hilft!

Falls man sich also unsicher ist, ob der Wettkampf im Sport, egal ob Fußball oder Reitsport, nun „Tunier“ oder „Turnier“ geschrieben wird, kann man sich auch eine Eselsbrücke bilden und einfach an einen Turner denken. Denn wenn man ihm sein mittleres „r“ nähme, so würde er nicht mehr am Reck turnen, sondern ein Auto tunen.

Foto: sashpictures – Fotolia

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