Transfers – Teil 1

Owen Hargreaves bleibt nun also bei Bayern trotz aller Versuche von Manchester United ihn „abzuwerben". Wieder einmal polarisier(t)en (spricht noch jemand über den geplatzten Owen Hargreaves Transfer?) die Bayern die deutsche Fußballwelt. Die einen meinen, dass die Bayern sich nicht aufregen sollen, da sie die gleichen Mittel schon seit Jahren anwenden und Spieler aus Ihren Verträgen rauskaufen und damit zwangsläufig die Konkurrenz schwächen. Auf der anderen Seite argumentieren die Hoeneß-konformen Bayern Fans, dass Verträge nun mal da sind, um sich daran zu halten, insbesondere wenn der Vertragsabschluss erst ein paar Monate her ist. Beide Parteien haben mit Sicherheit gute Argumente, doch beide verfehlen vollkommen die Frage die man sich stellen muss – nicht um das richtig oder falsch geht es hier, sondern was bedeutet diese Diskussion eigentlich für den Fußball oder anders formuliert: Was ist die Realität im Fußballbusiness…

Verträge sind zum vertragen das ist eine alte Weisheit. So sollte es zumindest sein. Auch sollte man die Verträge von anderen Spielern achten und nicht Unruhe in einen Verein bringen, bzw. den Spieler „verunsichern". Schöne heile Welt. Aber jeder der auch nur ein bisschen jemals mit dem Fußballsport zu tun hat weiß doch, dass dieses ein Wunschdenken ist und nichts mit der Mentalität und den Praktiken im Fußball zu tun hat.

Alle reden davon, dass Fußball ein, im Neudeutsch so schön benanntes „Business", ist, ein knallhartes Geschäft. Dann soll man dieses nun auch endlich mal so akzeptieren. Natürlich kann man Fußball nicht komplett mit anderen Wirtschaftszweigen gleichsetzen; einerseits natürlich wegen der sportlichen aber vor allem auch wegen der emotionalen Komponente. Doch machen wir uns doch nichts vor; das Transfergeschäft unterliegt doch schon lange den Gesetzen des freien Marktes – und nur diesen! Glaubt denn wirklich jemand, dass ein Headhunter sich große Gedanken macht, wenn er einen Mitarbeiter von einem Unternehmen zum anderen lockt? Wechseln nicht ständig Menschen ihren Job, um sich zu entwickeln, sei es persönlich, finanziell, beruflich oder weil andere Beweggründe sie treiben. Firmen versuchen natürlich auch immer die besten Mitarbeiter zu haben, ein weiteres neudeutsches Wort sei in diesem Zusammenhang erwähnt – Human Resource Management… Ist denn nicht das Transfergeschäft genau das Gleiche? Let's face it, die Zeiten als Spieler wie „Uns Uwe" Seeler oder der „alte" Fritz Walter einen gut gelegenen Bauplatz, eine Lotto-Toto Annahmestelle und einem Adidas Repräsentanzen Vertrag, lukrativen, damals schon Millionenverträgen in Italien und Spanien, vorgezogen haben sind vorbei. Sicher gibt es immer wieder Spieler die Ihrem Verein die Treue halten, doch dieses ist die Ausnahme, insbesondere bei Spitzenspielern. Fortsetzung folgt –

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