The Ellen DeGeneres Show

In gerade einmal 170 Tagen werden in Los Angeles zum 79. Mal die wichtigsten Filmpreise der Welt verliehen: Die Oscars. Und bevor das Oscar-Rennen mit Beginn der kühleren Jahreszeit richtig los geht, gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt, dass Ellen DeGeneres die Show moderieren wird. In Deutschland kaum bekannt, erlangte DeGeneres in Amerika Mitte der 90er Jahre gewisse Berühmtheit, als sie sich als lesbisch outete. Ihre damalige Beziehung zu Anne Heche war gefundenes Fressen für die Klatschpresse, einige Fernsehsender in konservativen Bundesstaaten weigerten sich gar Episoden von DeGeneres Sitcom Ellen zu zeigen und wenig subtile Kommentatoren, die sich um Moral und Tugend sorgten, bezeichneten sie als Ellen Degenerate. Doch das ist lange vorbei, selbst im Amerika der Bush-Administration ist DeGeneres sexuelle Ausrichtung kaum noch ein Thema, zumal sie sich in den letzten Jahren einen Namen als Talk-Show Host gemacht hat. Im letzten Jahr moderierte sie die Emmy-Verleihung und führte mit viel Witz durch die Veranstaltung. Dass ihr Humor zwar bissig sein kann, aber niemals so politisch ist wie etwa der von Jon Stewart, der die diesjährige Oscar-Verleihung moderierte, dürfte zu ihrer Wahl beigetragen haben. In ihren Spitzen gegen die Absurditäten des Startums, dem ironisieren der Parallelwelt Hollywoods ähnelt DeGeneres am ehesten Steve Martin, der vor einigen Jahren Gastgeber der Oscars war. Und während  Whoopi Goldberg, die letzte Frau, die die Oscars moderierte moderieren durfte, sich des öfteren an schlüpfrigen Scherzen versuchte, die nicht so recht dem Glamour der Veranstaltung entsprechen wollten, bleibt DeGeneres stets stilvoll und souverän. Man darf also sehr gespannt darauf sein, wie sie diese neue Aufgabe meistern wird, wenn sie am 27. Februar 2007 die weltweit meistgesehene Awardshow moderiert.

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