Tagesspiegel.de oder: Ist Kotzen eine Kunstform?

Der Tagesspiegel, die Hauptstadtpostille aus dem Holtzbrinck-Verlag hat sich online eine neue Optik zugelegt. Die ist jedenfalls besser als die bisherige, die doch sehr WAZ-mäßig und austauschbar rüberkam. Selbst Kotzblogger Don Alphonso findet die neue Optik wohl ansprechend, formuliert es aber anders. Um seinen geistigen Würgereflexen freies Spiel zu lassen, entleert er sich dann auch direkt zur seiner Meinung nach allgemein fehlenden Qualität der Inhalte. Nach seiner Lesart handelt es sich gar um eine Täuschung der Leser, die aufgrund einer solchen Optik bestimmte Erwartungen hegen würden, die der Inhalt bei weitem nicht erfüllen könne.

Bleiben wir kurz beim Layout. Nein, ich finde es nicht übersichtlich. Aber: Ich lese den Tagesspiegel bisher nicht und werde das auch in Zukunft nicht tun. Kann den Machern egal sein, denn ich bin mit Sicherheit eh nicht Zielgruppe. Ich nehme zur Kenntnis, dass Medienfachleute, wie zB Peter Turi den Relaunch für eine tolle Sache halten und von Innovationen schwärmen. Wiewohl ich mich in solchen Fällen immer frage, warum auf das Urteil derartiger Fachleute so viel Wert gelegt wird. Nicht ausschließlich die sollen das Dingen lesen, sondern vor allem der stinknormale Nutzer. Ob der indes technischer Innovation und einem an die New York Times angelehnten Layout mit soundsoviel Pixeln tatsächlich zu huldigen bereit ist, wage ich zu bezweifeln.

Ich würde also im Ergebnis, wenn ich überhaupt zu der Auffassung gelangte, mich zu diesem Thema äußern zu müssen, was im Grunde auszuschließen ist, schreiben, dass mich persönlich die Optik nicht überzeugt und hinsichtlich der Inhalte sicherlich eine stark unterschiedliche Qualität festzustellen ist. Ich habe einige gute, aber auch einige schlechte gelesen. Am Ende würde ich dem Team viel Erfolg bei der Behebung der bestehenden technischen Probleme und ganz allgemein eine erfolgreiche Entwicklung des Projekts wünschen.

Ich würde das tun und sicherlich eine Menge anderer, die sich nicht als Kotzblogger definieren. Aber mich quält ja auch nicht so ein permanenter Frosch im Hals, wie den Alphonso.

(Foto: www.pixelio.de / Fotograf: Stefan Küchelmann)

Keine Meinungen

  1. Jaja der Don. Depressiver, gescheiterter Journi.

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