IWF-Prognose: Deutschland rutscht noch tiefer in die Rezession

Trotz der vielen Krisen weltweit macht die Weltwirtschaft dieses Jahr kleine Fortschritte. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Deutschlands Konjunktur schwächelt weiter. Das prognostiziert der Internationale Währungsfonds in einem aktuellen Statement.

Einbruch der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent

Laut einer kürzlich veröffentlichten Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) geht es für Deutschlands Wirtschaft weiter in den Keller: Im laufenden Jahr ist mit einer um 0,5 Prozent geringeren Wirtschaftsleistung zu rechnen. Das verlautbarte der IWF auf seiner Jahrestagung, die er unlängst zusammen mit der Weltbank in Marrakesch abhielt. Zum Vergleich: In seiner Prognose vom Sommer dieses Jahres betrug dieser Wert noch 0,3 Prozent.

Damit ist Deutschland zurzeit unter den großen Wirtschaftsmächten der Welt das einzige Land, das unter einem negativen Wachstum leidet.

Allerdings sieht der IWF für Deutschland auch Licht am Horizont. So soll die Wirtschaft des Landes im Jahr 2024 um 0,9 Prozentpunkte wachsen. In seinem Ausblick vom Juli dieses Jahres rechnete der IWF allerdings noch mit einem Zuwachs von 1,3 Prozent.

Schwache Produktionszahlen als Ursache

Als Gründe für die Rezession in Deutschland nennt der IWF das Schwächeln zinsempfindlicher Wirtschaftssektoren, eine geringe Nachfrage im Handel sowie einen daraus folgenden Rückgang der Industrieproduktion.

Global gesehen sieht die Prognose des Fonds nur etwas besser aus: Trotz den Folgen der Corona-Pandemie und dem Ukrainekrieg sagt der IWF ein weltweites Wachstum voraus – allerdings nur ein schwaches. So betrug die Schätzung des Weltwirtschaftswachstums fürs laufende Jahr im Sommer noch 3,0 Prozent, wurde jetzt aber auf 2,9 Prozent herunterkorrigiert.

Zum Vergleich: Im Jahr 2022 verzeichnete das Weltwirtschaftswachstum noch 3,5 Prozent. Insgesamt bewertet der IWF den Zustand der globalen Wirtschaft in Anbetracht der aktuellen Krisen jedoch als „bemerkenswert“.

Drohende Folgen einer Rezession

In einer Rezession schrumpft die Wirtschaft eines Landes, die Produktion von Waren und Dienstleistungen geht zurück. Die Unternehmen stellen weniger Mitarbeiter ein, und die Menschen geben weniger Geld aus.

Gleichzeitig steigt in Zeiten der Rezession oft die Arbeitslosigkeit an: Da Unternehmen in einer Rezession weniger erfolgreich sind, entlassen sie oft Mitarbeiter, um Kapital einzusparen. Dies führt zu einer höheren Arbeitslosenquote, und mehr Menschen haben Schwierigkeiten, einen neuen Arbeitsplatz zu finden.

Zudem sparen die Menschen mehr und kaufen weniger teure Konsumartikel. Der Grund hierfür: Viele Menschen fühlen sich unsicher, bangen um ihre Jobs und sind dementsprechend sparsam.

Ein weiterer Grund für das Fortschreiten einer Rezession sind sinkende Unternehmensgewinne. Das kann dazu führen, dass Aktienkurse fallen und Investoren nervös werden.

Mögliche Gegenmaßnahmen

Länderregierungen und Zentralbanken haben verschiedene Möglichkeiten, um eine Rezession zu bekämpfen oder zumindest abzumildern. Sie können sie Zinssätze senken, um Kredite günstiger zu machen und auf diese Weise die Ausgaben anzuregen.

Eine weitere Möglichkeit ist, Geld in die Wirtschaft zu pumpen, indem sie Projekte finanzieren oder Steuern senken. Unternehmen optimieren oft ihre Produktions- und Kosteneffizienz, um besser durch eine Rezession zu kommen.

Bildnachweis: Pixabay, 2088735, geralt

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