Gabriele Pauli gründet die Freie Union und will „Frieden schließen“

Die Seite der Freien Union ist einfach, die Thesen zum Ist-Zustand sind es ebenfalls: Staatsverschuldung, Hartz 4, rückläufige Wählerzahlen, Wirtschaftskrise und zu hohe Steuern – das wusste man auch ohne Gabriele Pauli und die Freie Union. Das Parteiprogramm steht unter dem Motto „Aufbruch 2009 für Deutschland“ und ist ebenso nichtssagend.

Das Parteiprogramm der Freien Union

Da hilft also nur, ins Detail zu gehen. Wird vielleicht im Text im Parteiprogramms der Freien Union mehr verraten? Die erneute Nennung der Ist-Situation nimmt schon einmal einen sehr großen Teil des PDF-Dokuments ein. Dann folgen Thesen, die man so gar nicht zuordnen kann. Was will Frau Pauli uns beispielsweise sagen, wenn sie im Parteiprogramm der Freien Union sinngemäß schreibt, dass wir nur zufrieden sein können, wenn wir mit uns selbst Frieden schließen. Meint sie damit am Ende sich selbst und ihre bewegte Vergangenheit all CSU-Querulantin in Latexhandschuhen?

Gabriele Pauli und ihre Pläne

Was Gabriele Pauli nun tatsächlich will, wird unter einem Schleier von Phrasen und fast esoterisch anmutendem Duktus verhüllt. Wirkliche Ansätze zur Umstrukturierung, die die Freie Union in ihrem Programm fordert, sind nicht zur erkennen. Vielleicht sollen sie einfach nicht verraten werden, vielleicht sind sie aber auch schlichtweg nicht vorhanden. Was besonders auffällt: Die Freie Union fordert Lösungen gegen die Krisen und greift an, ohne dann eigene Lösungsansätze zur Verfügung zu stellen.

Und wenn, dann sind diese nicht durchdacht, so scheint es. Beispielsweise fordert Gabriele Pauli die Zusammenführung von Privater und Gesetzlicher Krankenkasse, um die Zwei-Klassen-Medizin abzuschaffen. Wie das genau bewerkstelligt werden soll und womit es bezahlt wird sind Dinge, die offenbar vor dem Hintergrund der plakativen Forderungen als unwichtig erscheinen, sonst würden sie ja im Wahlprogramm der Freien Union stehen, oder?

Fazit: Aus der einstigen Revoluzzerin Gabriele Pauli ist Stück für Stück eine tragisch-komische Figur geworden. Sie tut sich mit der Gründung der Freien Union keinen Gefallen. Aber was noch viel wichtiger ist: Den Wählern bringt diese Partei erst Recht nichts. Wir brauchen keine weiteren unhaltbaren Versprechungen auf Bundesebene mehr. Die Freie Union in ihrer jetzigen Form ist überflüssig.

3 Meinungen

  1. Gerhard R. Bindacz-Liebert

    Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
    Dr. Pauli fokusiert einen herrschenden Trend und polarisiert damit erkennbar. Rechts, Mitte, Links – Wer will das noch hören? In Deutschland geht es mittlerweile bei vielen nur noch um die Butter auf dem Brot. Die etablierte Politik reagiert nicht. Dürfen wir Bürger noch mit einer Wahlüberraschung rechnen?

  2. nun denn, wer hat Angst vor Frau Pauli und ihrer neuen Partei. Das ist doch die Frage hierzulande. natürlich hat auch Frau Pauli kein Patentrezept vorliegen um alle unsere Probleme welche in der Vergangenheit produziert wurden zu lösen, aber sie hat gute Ansätze. Die Probleme der Wahlmüdigkeit kennen alle Parteien und jetzt haben sie Angst vor noch mehr Verlusten. Es macht gar nichts wenn in diesem Staat neuer Wind weht und das liberal und mit viel Toleranz geführt wird. Den alten Hasen bleibt dann immer noch das Gnadenbrot im Exil in Brüssel. Frau Pauli ist eine engagierte Politikerin und sie hat Mut, und mutige Personen brauchen wir.

  3. Spätestens mit der Ernennung von Kader Loth als Frauenbeauftrage hat sich die Frage nach der Ernsthaftigkeit dieser Partei doch erledigt.

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