Fabelwesen und ihre historischen Ursprünge

Fabelwesen stammen aus allen möglichen Kulturen der Erde, und manche von ihnen findet man in verschiedenen Ländern. Oft sind es fantastische Mischwesen mit sagenumwobenen Fähigkeiten. Bei einigen Fabelwesen kommt die Vermutung auf, dass sie einen Hintergrund in der Realität haben, beispielsweise erinnern Drachen an Schlangen oder auch (Flug-)Dinosaurier. Manche Fabelwesen treten heute leider hier und da gnadenlos verkitscht in Erscheinung, wie z.B. Einhörner und Feen.

Fabelwesen : Ein Überblick!

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Das Einhorn

Über die Ursprünge der Figur des Einhorns gibt es verschiedene Theorien. Hin und wieder werden Hirsche und Rehe mit nur einem Horn oder Geweihteil geboren, dabei handelt es sich um eine Anomalie. Möglicherweise haben solche Tiere in der Vergangenheit die Legende vom Einhorn begründet. Eine andere Theorie besagt, diese Sage stammt von einem antiken orientalischen Brauch, bei dem man Rindern und Ziegen die Hörner zusammenband, so dass diese später im Laufe der Zeit scheinbar zusammenwuchsen zu einem einzigen Horn. Eine weitere Theorie beschreibt die Möglichkeit einer antiken römischen Expedition nach Afrika und die Begegnung mit Nashörnern. Möglicherweise wurde die Beschreibung des Tieres missverständlich formuliert, so dass man später glaubte, es handele sich um ein pferdeähnliches Wesen mit einem Horn. Einhörner erfreuen sich seit der Antike großer Beliebtheit in Geschichten, sie gelten als besonders edel und als Verkörperung des Guten. Manche Legenden gehen davon aus, dass nur Menschen, die „reinen Herzens sind“ (klassischerweise eine Jungfrau) ein Einhorn erkennen können, während alle anderen nur ein gewöhnliches Pferd sehen. Angeblich soll ein Einhorn in der Lage sein, Tote wieder zu beleben. Auch heißt es, wer vom Blut eines Einhorns trinkt, wird zwar unsterblich, führt aber von nun an ein verfluchtes Leben (ähnlich wie ein Vampir). Häufig glaubte man, dass dem Horn dieses Wesens magische Kräfte inne wohnten.
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Der Pegasus

Dieses geflügelte Pferd ist beheimatet in der griechischen Mythologie. Dort handelt es sich um das Kind der Gorgo Medusa und dem Gott Poseidon. Pegasus half dem Helden Bellerophon, außerdem brachte er dem Zeus Blitz und Donner. Später wurde das geflügelte Wesen in ein Sternbild verwandelt, welches es bis heute gibt. Auch im antiken Orient und in Kleinasien findet man geflügelte Mischwesen wie den Pegasus, wahrscheinlich ist dort ein weiterer Ursprung dieses Mythos zu finden.

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Feen

Feen finden sich in der keltischen Mythologie. Sie galten bei den Kelten als ein fröhliches menschenähnliches Volk von auffallend schönem Äußeren, welches besonders langlebig war. Feen erschienen außerdem als überwiegend weibliche Elementargeister, die beispielsweise an Gewässern lebten, gern tanzten und sich auch gelegentlich mit Menschen einließen. Diese Beschreibung erinnert an die griechischen Naturgeister Dryaden und Nymphen.
Desweiteren gab es aber auch sehr finstere Feen, zum Beispiel die „Banshee“ genannten Todesfeen. Es hieß, dass der fürchterliche Schrei einer Banshee den Tod eines Menschen ankündigte.

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Drachen

Drachen finden sich sowohl in alten europäischen, wie auch asiatischen Legenden. Vor allem in China sind Drachen bis heute beliebt und gelten als Glückssymbol. In europäischen Sagen dagegen verbreiten Drachen eher Angst und Schrecken, sie hüten Schätze in finsteren Höhlen, sind zu Lande, zu Wasser oder auch in der Luft unterwegs, speien Feuer und ihr Blut macht unverwundbar (dies wird beschrieben in der Nibelungen-Sage). Drachen sind ein beliebtes Thema in der Fantasy Literatur, in Rollenspielen und desweiteren in Verfilmungen wie „Dragonheart“ oder auch „Die Herrschaft des Feuers“.

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Seeungeheuer

Was der Drache in der Luft, ist das Seeungeheuer im Meer. Viele europäische Legenden handeln von Seeungeheuern, die angeblich teilweise Schiffe zum kentern bringen können. Im schottischen See Loch Ness hält sich bis heute die Sage vom Seeungeheuer „Nessie“. Es gibt viele verschiedene Arten an Seeungeheuern, dazu zählen u.a. die Kelpies aus der keltischen Mythologie, die überirdisch schönen, aber tödlichen Sirenen aus der Odyssee von Homer, die Sage vom Leviathan, die Legenden vom Riesenkraken, von Seeschlangen oder auch die Midgardschlange aus der nordischen Mythologie.

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Elfen

Elfen werden leicht mit Feen verwechselt. Ursprünglich handelte es sich in der nordischen Mythologie dabei um Naturgeister, welche auch Alben oder Elben genannt wurden. Auf diesen Wesen beruhen beispielsweise die Elben in Tolkiens „Herr der Ringe“-Trilogie (die aber auch Züge der Feen tragen). In der nordischen Mythologie ist sowohl von lichten wie auch von dunklen Alben die Rede, und dies findet sich bis heute auch in der Fantasy-Literatur und im Fantasy Live-Rollenspiel wieder, wo es bekanntermaßen auch Dunkelelfen und Eiselfen gibt.

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Der Greif

Das Mischwesen Greif stammt aus dem altägyptischen Raum, wurde aber auch schon mehrere Jahrhunderte vor Christus in Syrien, Sumer und Mesopotamien beschrieben. Greife werden meistens als geflügelte Löwen mit Greifvogelkopf dargestellt und gelten als Wesen des Himmels mit einem starken Bezug zur Sonne. Möglicherweise entstand der Mythos nach antiken Funden von Flugsaurier-Skeletten – dies ist allerdings nur eine von vielen Theorien. Mit dem Greif wurde in der Antike Weisheit, Stärke und Schutz assoziiert. Im Mittelalter glaubte man tatsächlich teilweise an die Existenz von Greifen, welche auch als Wappentier häufig in Erscheinung treten.

Eine Meinung

  1. Sehr schöner Beitrag! Ich vermisse nur die kleinen Kobolde, die ja auch in vielen Märchen und Mythen einen wichtigen Stellenwert einnehmen! Grüße Torsten

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