Architektur in Perfektion: Die sieben neuen Weltwunder

Bereits etwa 450 v. Chr. gibt es erste Schriften, in denen die antiken Weltwunder in diesem Zusammenhang genannt werden. Wenige hundert Jahre später war die Liste komplett: Antipatros von Sidon erstellte erstmals eine vollständige Aufzählung der Weltwunder jener Zeit.
Über 2000 Jahre später dann wurden die Sieben neuen Weltwunder gesucht und durch die Wahl der Internet- und Telefongemeinschaft schließlich auch gefunden. Das Ergebnis: 3 mal Mittel- bzw. Südamerika, 3 mal Asien und einmal Europa. Wie stellen die Sieben neuen Weltwunder vor und zeigen dabei vor allem die jeweilige Besonderheit in der geschichtlichen Entwicklung, bzw. in der Baukunst.

die Sieben neuen Weltwunder

1

Chichén Itzá

Im mexikanischen Bundesstaat Yucatán steht diese einstige Maya-Stadt. Im Zentrum angesiedelt und das wohl einprägsamste und bekannteste Bild ist die Kukulkan-Pyramide, die so konzipiert wurde, dass an zwei Tagen im Jahr für eine bestimmte Zeit (Tagundnachtgleiche) die Schatten eine „gefiederte Schlange“ auf die eine Seite der Pyramide werfen. Am Ende der Pyramide verbindet sich dieses Schauspiel mit einem Schlangenkopf. Inwiefern diese Installation von den Mayas gewollt war, ist unklar.
Wohl nicht zuletzt aufgrund der in Chichén Itzá auftretenden, unterschiedlichsten Stile der Architektur (Puuc-Stil sowie toltekische Einflüsse) wurden diese knapp 1600 Hektar Landfläche zu einem der Sieben neuen Weltwunder gewählt. Leider gibt es vergleichsweise wenig gesicherte Befunde zu der ehemaligen Maya-Stadt. Sicher scheint nur, dass sie zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert eine herausragende Stellung inne hatte. Allemal ein Besucht wert,  Chichén Itzá lässt sich bequem von Cancun aus mit dem Bus auf den perfekt ausgebauten Straßen (Yucatán ist ein komplett ebener Bundesstaat) erreichen und dorthin fliegen zig Airlines für vergleichsweise kleines Geld. Wer allerdings dem täglichen Touristenstrom entgehen will, der sollte sich ganz früh morgens auf den Weg machen. Erst ab Zwölf, bzw. Ein Uhr besiedeln europäische und amerikanische Touristen das gesamte Areal.

2

Chinesische Mauer

Was fällt einem bei der Chinesischen Mauer als erstes ein? Richtig, das, was man in der Schule dazu lernt: Die Mauer ist das einzige Bauwerk, das vom Mond aus gesehen werden kann. Allein das qualifiziert die einstige Grenzbefestigung ja bereits zur Aufnahme in die Liste „die Sieben neuen Weltwunder“. Knapp 9000 Kilometer ist die Mauer insgesamt lang (zum Vergleich: das ist etwa die Entfernung zwischen Berlin und Tokio), sie gilt angesichts dieser schier unfassbaren Ausdehnung als das größte Bauwerk der Welt. Über viele Jahrhunderte wurde an der Chinesischen Mauer gearbeitet, begonnen wurde sie etwa 700 v. Chr.
Für viele Touristen ist ein Besuch dieses einzigartigen Bauwunders ein Muss. Und viele stellen recht schnell fest: Die Mauer abzulaufen ist ziemlich anstrengend. Da sie in den Bergen angelegt ist, gibt es quasi keine gerade Strecke, auf und ab – die ganze Zeit.

3

Christo Redentor

Christo was? Der Name ist bei weiten nicht so bekannt wie das Bild. Dieses lässt sich aber schnell beschreiben: Rio de Janeiro, ein Berg, ein riesiges Christus Monument oben drauf. Christo Redentor eben. Wenn hier 2016 die Olympischen Sommerspiele stattfinden werden, dann wird auch das Wahrzeichen der Stadt eine exponierte Stellung im Marketing und der Berichterstattung einnehmen. Die Statue ist das jüngste der ausgezeichneten Weltwunder, erst 1931 eingeweiht. 30 Meter hoch (plus 8 Meter Sockel), 28 Meter Spannweite und ein atemberaubender Blick auf die Stadt und das Meer – Christo Redentor mag nicht jedem gefallen, doch wurde die Stadt dadurch geprägt und allein für den Ausblick lohnt sich der Besuch.

4

Kolosseum

Rom bewahrt das Ansehen Europas. Als einziges Bauwerk unseres Kontinents ist das Römer Kolosseum in die Liste aufgenommen worden. Als größtes geschlossenes Gebäude der Antike nimmt das Amphietheater eine außergewöhnliche Stellung gegenüber allen anderen Bauten jener Zeit ein und ist zudem ein architektonisches Meisterwerk. Bis heute ist die Bauweise des Kolosseums in unterschiedlicher Weise vorbildhaft. So bspw. beim Stadionbau. Im Kolosseum gab es 80 Eingänge, die es den Zuschauern zum einen ermöglichten, rechtzeitig und schnell an die Plätze zu gelangen und zum anderen eine Evakuierung innerhalb kürzester Zeit sicherzustellen. Wer einmal in einem modernen Fußballstadion war, der wird wissen, dass auch diese so angelegt sind. Insgesamt fanden gut 50.000 Menschen Platz. Das mag auf den ersten Blick nicht sonderlich verwundern, ist doch schließlich jedes neues Stadion größer. Doch man bedenke, dass das Amphitheater um 80 n. Chr. Fertiggestellt wurde – also vor fast 2000 Jahren.

5

Machu Picchu

Wir springen wieder zurück und landen in Südamerika, genauer in Peru. Auf fast 2500 Meter Höhe liegt die einstige Inkastadt Machu Picchu und bis heute ist umstritten, wann diese Anlage errichtet wurde und vor allem: warum. Dazu existieren die unterschiedlichsten Theorien, wahrscheinlich wurde die Stadt um 1500 gebaut. Sicher ist dagegen, dass sie erst 1911 wiederentdeckt wurde. Der Forscher Hiram Binghams stieß durch Zufall darauf. Nicht nur die Überreste früher Zeiten beeindrucken in diesen luftigen Höhen, die Natur, die Umgebung sind schlicht überwältigend. 2007 völlig zu recht in die Weltwunder-Liste aufgenommen.

6

Petra

Bereits die dritte Stadt in der Liste – und die älteste. Petra liegt im heutigen Jordanien. Zur Zeit der Nutzung der Stadt (etwa 5. Jahrhundert vor bis 3. nach Cristus) war diese die Hauptstadt der Nabatäer. Wer Bilder kennt oder gar bereits vor Ort war, der wird die Gebäude fasziniert studiert haben. Zum einen, da die Baukunst seines gleichen sucht und zum anderen, weil die Restaurateure ganze Arbeit geleistet haben. Absolut eine Reise wert.

7

Taj Mahal

Wir schließen diese Runde mit dem indischen Taj Mahal. 1648 wurde das Mausoleum fertiggestellt. Der Großmogul Shah Jahan beauftragte den Bau zu Ehren seiner Hauptfrau Mumtaz Mahal, die 1631 verstarb. Angeblich, aber diese Theorie/Legende ist nicht gesichert, wurde den Helfern beim Bau eine Hand abgehackt und die Architekten ermordet – um möglichen Nachahmern nicht verraten zu können, wie ein solches Bauwerk entstehen konnte. Heute wird das Taj Mahal als Gebetsstätte genutzt – für islamische Gläubige.

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