Sony NEX-VG20: Handycam für den professionellen Hobbyfilmer

Eines der vielen neuen Sony Geräte auf der IFA, bereits schon im Vorfeld vorgestellt, ist die Sony NEX-VG20. Eine Handycam, die etwas kleiner als die mobilen Kameras der Filmbranche ist, auf Consumer-Technologie aufbaut und insgesamt auch nicht mit den übertriebenen Einstellungsmöglichkeiten von TV-Kameras daherkommt.

Sony NEX-VG20 unverändert schön

Sony verbaut einen Exmor APS HD CMOS Sensor mit 16,1 Megapixel. Der Sprung nach oben in der Pixelanzahl macht sich in der Videoaufnahme reichlich wenig bemerkbar, denn die verbleibt weiterhin beim derzeitigen Maximum für Filmaufnahmen im Consumer-Segment. Full-HD heißt das Zauberwort und bannt Filme in 1920 x 1080 Pixel Auflösung bei wahlweise 25p oder 50p (progressiv, 24Mb/s) auf die SD-Karte. Bei einer 32 GB SD-Karte gibt Sony eine Aufnahmezeit von 470 Minuten an. Bis auf die Auflösung hat sich hier nicht viel verändert. Auch SteadyShot ist wieder dabei, dass hier sehr gute Arbeit verrichtet, wie folgendes Video eindrucksvoll beweist.

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Die NEX-VG20 funktioniert wie alle NEX-Modelle von Sony und verfügt über einen E-Mount. Wer bereits über eine Digitalkamera oder NEX-Serie oder den Vorgänger, der NEX-VG10, verfügt, der bekommt eine ideale Erweiterung, bzw. Nachfolger für die bereits bestehenden Zubehörs. Dank zusätzlicher Vorrichtung (gegen Aufpreis) lassen sich aber auch die Sony Alpha Objektive verwenden.

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Wer sich im gleichen Atemzug fragt, warum man nicht zur ebenfalls professionelleren Sony Alpha A77 greifen sollte, dem sei gesagt, dass die SLT-Kameras von Sony keine lange kontinuierliche Aufnahme ermöglichen und nach maximal 5 bis 6 Minuten auf Grund von Überhitzung abschalten. Zudem sind das integrierte Mikro und einige andere Features einfach besser für Hobbyfilmer.

5.1 Audioaufnahme und die Vielzahl der Anschlüsse

Richtig bemerkenswert war bereits bei der VG10 das Mikrofon. Separate Mikrofone im Kopf oberhalb des Mounts ermöglichen die originalgetreue Aufnahme von Tönen aus den umliegenden Richtungen. Der echte 5.1 Surround Sound kann über S-Video-Ausgang auf den heimischen Fernseher ausgegeben werden. S-Video-Eingang, Standard Video-Ein- und Ausgang, HDMI, Komponentenausgang, iLink (Ein- und Ausgang), Kopfhöreranschluss und Mikrofoneingang komplettieren die Anschlüsse. Das Objektiv ist das SEL-18200 mit einer Brennweite von 18 bis 200 Millimeter, was eine gute Mischung aus normaler Aufnahme und guter Zoomleistung bildet. Die gefiel mir schon beim VG10-Modell. Aufgenommen werden kann in 3:2 und 16:9 Bildformat, was am Ende einem 35 Millimeter Kleinbildformat entspricht. Wer im Ergebnis noch viel nachbearbeitet, der wird als Endformat die einfache HD-Variante (720p HD-Ready) bevorzugen.

Auch für Fotografie brauchbar

Wer gelegentlich ein Foto mit der Sony NEX-VG20 machen, aber nicht eine weitere Kamera im Gepäck verstauen möchte, der kann auf die zuvor erwähnten 16,1 Megapixel zurückgreifen. Bilder werden als JPEG oder auch RAW-Datei für die unverfälschte Nachbearbeitung abgespeichert.

Eine Anschaffung ist ab 2199 Euro (inklusive Objektiv) möglich. Die Neuerungen sind allerdings so marginal, dass eine Anschaffung der Sony NEX-VG10 fast noch vorzuziehen wäre, da diese in diversen Online-Shops derzeit weit unter 1500 Euro gelistet wird. Gerade, wenn man die Kamera wirklich dafür gebrauchen möchte, wozu sie gemacht wurde, gilt die derzeitige Empfehlung noch der Sony NEX-VG10 und nicht der VG20.

3 Meinungen

  1. Ich finde die Neuerungen so bertächtlich, dass ich auf jeden Fall die VG20 vorziehen würde. Allein die bessere Anordnung der Bedienelemente (außen), der Touchscreen, die einblendbare Schärfenkontrolle, Fernbedienungsbuchse, 1080/50p, ein zweiter Record-Button usw. finde ich essentiell. Aber das ist vielleicht persönlicher Geschmack. Jedenfalls haben mich die fehlenden Features, die es jetzt in der VG20 gibt, immer vom Kauf der VG10 abgehalten.

    LG, Peter

  2. Hallo .
    Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen bez. der Unterschiede zwischen beiden Modellen .
    Ich halte es übrigens für wenig seriös , diese Unterschiede zum großen Teil zu verschweigen , sie pauschal als marginal zu qualifizieren und auf dieser Basis eine Empfehlung für das Vorgängermodell auszusprechen .
    Solche Aussagen sind aus meiner Sicht irreführend und damit wertlos .
    Gruß : Ernst

  3. … einige der o. a. Angaben stimmen übrigens auch nicht…
    Die VG20 hat eine max. Datenrate von 28 Mb/s bei 50p (die VG10 hat max. 24 Mb/s). Damit sollte sich eine Laufzeit von rund 75 min für 16GB SDHC ergeben (VG10 ca. 90 min.) Es hat sich auch nicht die „Auflösung“ bei Video verbessert (unverändert 1920×1080), sondern die Bildwechselrate. Das Bildformat (16:9 oder 3:2) ist natürlich nur für Standbilder umschaltbar.
    Wieso sollte man bei „viel Nachbearbeitung“ nur 720p bevorzugen? – das gibt nun absolut keinen Sinn… bei nachträglichen Korrekturen ist man froh über jedes Pixel…
    Daneben sind bereits die JPG-Aufnahmen der VG10 absolut auf DSLR-Niveau, das sollte sich mit RAWs noch steigern lassen. (Noch) Bessere Objektive sind ja auch angekündigt.

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