So finanzieren sich Start-ups in Deutschland

Start-ups haben es in der Regel nicht leicht, sich am Markt zu etablieren. Bis zur Marktreife eines Produkts oder einer Idee ist es oft ein weiter Weg, der umfangreiche Investitionen und viel Kapital benötigt. Die Finanzierung ist häufig ein wesentlicher Engpassfaktor junger technologieorientierter Unternehmen. Doch es gibt Lösungen.


Wagnisfinanzierung gefragt

Das Problem vieler Start-ups ist, dass sie noch gar nicht über ein marktfähiges Produkt verfügen. In vielen Fällen ist noch erhebliche Forschung und Entwicklung zu leisten, und selbst wenn ein Prototyp existiert, ist das noch kein Marktauftritt. Geld wird daher bereits vor der eigentlichen Gründung benötigt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Seed Stage- und Early Stage-Finanzierung. Normale Beteiligungsgesellschaften und die meisten klassischen Förderprogramme steigen aber in einer so frühen Unternehmensphase noch nicht ein. Gefragt ist Venture Capital – Wagniskapital von Investoren, die bereit sind, für besondere Renditechancen auch Risiken einzugehen.

Fördermöglichkeiten für Start-ups

Es gibt inzwischen einige besondere Fördermaßnahmen für Start-ups. Bereits seit 2005 existiert der High-Tech-Gründerfonds, eine Gemeinschaftsinitiative von Bundeswirtschaftsministerium, Kreditanstalt für Wiederaufbau und namhaften Wirtschaftsunternehmen, die technologieorientierte Gründer mit Beteiligungskapital unterstützen. Im Rahmen der Initiative wurden inzwischen zwei Gründerfonds aufgelegt. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt der ERP-Startfonds, ein spezielles KfW-Förderprogramm. Daneben gibt es den Investitionszuschuss Wagniskapital des BAFA und weitere Maßnahmen.

Private Investoren und Wirtschaft aktiv

Auch die private Wirtschaft und namhafte Investoren haben die Potenziale von Start-ups erkannt und engagieren sich mit Wagniskapital. Manche Großunternehmen verfügen über eigene Wagniskapital-Gesellschaften. Sie investieren bevorzugt in junge Unternehmen, deren Entwicklungen für die Zukunft des jeweiligen Finanziers perspektivisch bedeutsam sind. Bei anderen Investoren stehen mehr interessante Renditeaussichten und Wachstumschancen im Vordergrund. Hier sind eine Reihe von Wagniskapital-Gesellschaften und Plattformen aktiv. Beispiele sind die mic AG, hinter der der bekannte Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer steht, und Rocket Internet, eine Gründung der Brüder Samwer.

Business Angels – Kapital und Know-how

Als sinnvolle Einrichtung für junge Gründer haben sich auch Business Angels erwiesen. Dabei handelt es sich um Privatpersonen mit unternehmerischer Erfahrung. Sie steigen in der Regel nicht nur mit privatem Kapital auf Zeit bei Start-ups ein, sondern leisten in der Anfangszeit umfassendere Beratung oder sogar unternehmerische Mitarbeit. Business Angels bringen Geld und Know-how in Start-ups ein.

Ausgereiftes Konzept notwendig

Dieser kurze Überblick zeigt: Es gibt durchaus Möglichkeiten für Start-ups, an Kapital zu kommen. Das geht natürlich nur mit einer ausgereiften Idee und einem fundierten Unternehmenskonzept. Dann stehen viele chancenreiche Wege offen.

Das Artikelfoto stammt von: Eugene Kalenkovich – Fotolia

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