Sind die Theorien der Paarpsychologen glaubwürdig?

Ein Pastor aus dem Dautphetal will es wissen: „Frauen streben nach Ganzheit und suchen bei einem Mann das gegenüber mit Eigenschaften, die sie selbst nicht haben“. Nun fragt sich freilich, ob dies nicht alle Menschen versuchen. Der mittellose Erfinder sucht den Kaufmann mit Geld, um gemeinsam eine Firma zu gründen – und der Mann mit handwerklichem Geschick sucht eine Frau, die das Geld zusammenhält. Sollte dies alles falsch sein?

Nun mögen Sie vielleicht sagen: „Ja, aber die Gefühle …“. Nur – warum sollte es bei den Gefühlen und Charaktereigenschaften anders sein? Denn vor allem selbstbewusste und charakterlich starke Menschen wissen um ihre Defizite – warum sollten sie sich keine Partner suchen, die diese Lücken füllen?

Mir scheint, dass man die Paarpsychologie demnächst wohl besser in „Parasitologie“ (Paar-Astrologie) umbenennen sollte. Der Herr Pastor (und Paartherapeut) will wissen, dass der Defizitausgleich schlecht ist, die Frau Diplompsychologin Isabelle Überall strapaziert Herrn Freud und behauptet, dass die „frühkindlichen Beziehungsmuster“ eine Rolle spielen und schließlich kräht eine andere Psychologin noch hinein, dass man den „Partner nicht zum eigenen Überleben“ braucht.

Gelesen habe ich dies alles in einem Artikel von Angelika Röpke für die „Oberbadische“ – und bei mir verstärkt sich das Bild einer Psychologie, die ein bisschen Roulette mit Ursachen und Auswirkungen spielt: Paarstrologie eben.

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