Sex verkauft sich gut – auch für Forscher

Ob Meinungsforscher, Psychologe oder Soziologe – eines wissen sie alle: „Sex Sells“ – und mit geeigneten erotischen Themen kann man nicht nur die ewig nach Erotikthemen lechzenden Frauenzeitschriften gut aufsexen, sondern auch den eigenen Forschungsbereich mal wieder in die Presse bekommen – Beispiele gibt es dazu in Hülle und fülle.

Wer ganz oben auf der Welle mitschwimmen will, muss allerdings ein Buch schreiben – eine ungewöhnliche These, schön provozierend aufgemacht, lockt jederzeit die Schnatterjournalistinnen (nicht nur bei Frauenzeitschriften) aus der Reserve – und sie helfen selbstverständlich gerne, diese Art von Literatur über den gesamten Globus zu verteilen.

Ob wahr ist, was geschrieben wird, oder nicht, ist ohnehin nicht wichtig: das Ganze hat einen großen Unterhaltungswert, und auf den kommt es letztlich an.

Hatte die Konkurrenz schon zahlen, so wird eine Befragung eben neu aufgelegt: Bach „hatten Sie schon einen Seitensprung“, kommt “denken Sie manchmal an einen Seitensprung“ und zum Schluss dann „träumen sie manchmal von einem Seitensprung“? Mindestens im dritten Presseaufguss ist träumen dann gleich denken und denken fast schon handeln.

Ich frage euch: Muss das sein? Was meint ihr dazu?

(Dieser Artikel war der Auslöser)

Der Autor ist freier Journalist in Budapest/Ungarn. Er nimmt Schreibaufträge alle Art zum Thema Liebe, Erotik und Sexualität an. email: sehpferd at sehpferd dot com

Eine Meinung

  1. Also ob es sein „muss“ kann ja wohl kaum mit ja beantwortet werden. Es funktioniert – wia ja auch glaich am Anfang fstegestellt wurd (sex sells) und daher machen es alle.
    Und das es funktioniert hab ich heute leider wieder selbst festgestellt. Startseite einens großen Portals mit der Frage „Ist Britney Spears noch Jungfrau“ und schon hab ich da hingeschaut (ging dann um Sternzeichen wenn man genauer hinschaute).
    Aber eine Meldung wie „xy Tote bei Bombenanschlag im Irak“ hätte mich kaum hinschaun lassen.
    Daher sind solche Blogbeiträge wie hier gut um sich mal selber ein paar Gedanken darüber zu machen wie sehr man selber auf „Sex“ als Stichwort, Buch oder Bild hineinfällt.
    Wie gesagt – ich mekr immer wieder dass es funktioniert und dass daher derart einfach klappende Mechanismen auch ausgenutzt werden ist eben wirklich logisch.
    Interessant ist es, dass mir dieser ständige „Aufmerksamkeitsraub“ eigentlich auf die Nerven geht. Statt interessanter Informationen wird eben zum hundersten Mal „gemessen“ wer wie oft wann welcher Seitensprungsgefahr unterliegt. Aber dennoch sind das Themen die irgendwie eben sofort Aufmerksamkeit bewirken

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