Seit 15 Jahren das gleiche Lied

Wie kommt es, dass Medienberichte zum Thema „Generation 50+“
auch nach 15 Jahren eigener Erfahrung und Arbeit auf diesem Gebiet immer noch
genauso gestrickt werden wie damals. Man stellt kurz dar, dass immer mehr
Menschen immer älter werden, verbindet das mit einer beeindruckenden Grafik zur
demografischen Entwicklung, meist in der Form der Alterspyramide und
postuliert, dass man es hier mit einem riesigen Markt zu tun hat.
 
Danach beklagt man, dass aber dennoch die Industrie diesen
Zukunftsmarkt noch kaum erschlossen hat, obwohl doch den älteren Menschen
wesentlich mehr Geld zur Verfügung steht, als beispielsweise den massiv
umworbenen Jugendlichen. Als nächstes offeriert man die gut abgehangene
Erkenntnis, dass Werber ein Konsumentenleben offenbar mit 49 Jahren als beendet
betrachten, da es kaum Werbung für Menschen oberhalb dieser Alterschwelle gibt.
 
Damit das Ganze dann auch noch gut aussieht, holt man die
omnipräsenten Meyer-Hentschels mit ihrem Age-Explorer-Anzug vor die Kamera und
zeigt, was man alles an dollen Erkenntnissen gewinnen kann, wenn man die Welt
aus der Sicht älterer Menschen betrachtet. Im Planetopiafalle musste die
Automobilindustrie die gewünschten Beispiele liefern.
 
Auch ich bin schon öfters im Altersanzug (der Gesellschaft für Ggerontotechnik) umhergewankt und tatsächlich ist das ein beeindruckendes
Erlebnis. Mehr aber auch nicht! Eine Spielerei, die man als
Beratungsunternehmen ganz gut zu Akquisitionszwecken einsetzen kann. Echte
Erkenntnisse hingegen können nur durch größer angelegte Produkttests mit
Menschen aus den jeweiligen Alterszielgruppen gewonnen werden. Das ist
aufwändig, auch finanziell und je nach zu testendem Produkt auch nicht
unbedingt telegen.
 
So bleiben die Medien lieber bei der platten Darstellung
einer goldenen Zukunft für diejenigen Hersteller, die es schaffen, den auch
nach 15 Jahren entsprechender Berichterstattung 
noch immer „neuen Wachstumsmarkt“ der jungen Alten zu erreichen.
 
Gähn.

4 Meinungen

  1. Viel Wahres in dem Beitrag. Aber das mit der gebetsartigen Wiederholung über 15 Jahre hinweg liegt einfach daran, das der/die zweite vom ersten/von der ersten abschreibt/ausleiht etc.Das ist doch bei sämtlichen Veröffentlichungen der Fall. Wer von denen setzt sich denn heutzutage noch hin und recherchiert alle selber.Nicht umsonst konnten sich ja so verschiedene (wiss.) Fehler über Jahre und Jahrzehnte halten – denken wir nur mal an den lange propagierten Eisengehalt von Spinat. Hätten mehrer selber exp. festgestellt – ups, da stimmt was nicht, könnte da ein Fehler sein, stehen wir mal zuu dem anderen Ergebnis…- wer weiß, wie lange die Kinder schon nicht mehr mit Spinat „gequält“ worden wären (gut, manche mögen ihn so oder so).Wir dürfen also sicher noch weitere 15 Jahre auf diese „neuen“ Erkenntnisse hingewiesen werden.

  2. Viel Wahres in dem Beitrag. Aber das mit der gebetsartigen Wiederholung über 15 Jahre hinweg liegt einfach daran, das der/die zweite vom ersten/von der ersten abschreibt/ausleiht etc.Das ist doch bei sämtlichen Veröffentlichungen der Fall. Wer von denen setzt sich denn heutzutage noch hin und recherchiert alle selber.Nicht umsonst konnten sich ja so verschiedene (wiss.) Fehler über Jahre und Jahrzehnte halten – denken wir nur mal an den lange propagierten Eisengehalt von Spinat. Hätten mehrer selber exp. festgestellt – ups, da stimmt was nicht, könnte da ein Fehler sein, stehen wir mal zuu dem anderen Ergebnis…- wer weiß, wie lange die Kinder schon nicht mehr mit Spinat „gequält“ worden wären (gut, manche mögen ihn so oder so).Wir dürfen also sicher noch weitere 15 Jahre auf diese „neuen“ Erkenntnisse hingewiesen werden.

  3. Claudia Bratschnig

    Freut mich, dass auch darüber geschrieben wird.

  4. Claudia Bratschnig

    Freut mich, dass auch darüber geschrieben wird.

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