SCHICKSAL

 

Der mit Literaturpreisen überhäufte Kieler Autor Feridun Zaimoglu (u.a. "Kanak Sprak", "Abschaum", "Zwölf Gramm Glück") wird sich vielleicht dazu aufgefordert sehen, in seinen nächsten Arbeiten das Thema Schicksal näher zu untersuchen. Denn dieses große und zuweilen inflationär gebrauchte Wort könnte ihm ohne Übertreibung in den Sinn gekommen sein, nachdem er das schwere Busunglück vom 11.August in der Türkei überlebt hat, bei dem 12 Menschen getötet und 21 verletzt worden sind.

Fahrtziel des aus Ankara abfahrenden Busses war Izmir an der türkischen Ägäis. Zaimoglu bestieg den Bus mit seiner Mutter Güler. Jedoch wechselten die beiden von den ursprünglich für sie reservierten Plätzen im Fonds des Fahrzeugs auf frei gebliebene im Mittelteil, da Güler Zaimoglu nicht in der letzten Reihe sitzen wollte. Auf einer Autobahn nahe der Stadt Bursa fuhr der Bus auf einen vorausfahrenden Lastwagen auf und überschlug sich. Im hinteren Teil des Busses brach sofort Feuer aus.

"Nach dem Unfall sah ich, dass die Leute, die unsere alten Plätze eingenommen hatten, tot waren", zitiert die türkische Zeitung "Hürriyet" den 41jährigen. So blieben er und seine Mutter aber bis auf ein paar Kratzer unverletzt.

Mit seinem aktuellen Roman ""Leyla", der zu großen Teilen auf den Erinnerungen seiner Mutter basiert, steht Feridun Zaimoglu auf der Longlist für den im Oktober zu vergebenden Deutschen Buchpreis.

 

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