Scampis oder Scampi: Welche Pluralform ist die richtige?

Scampis“ geht als Pluralform so locker von der Hand, dass vielen Schreibern nicht einmal auffällt, wenn sie mit ihrer Rechtschreibung falsch liegen. „Scampi“ ist nämlich bereits die Mehrzahl der rosa-roten Meeresfrüchte, die sich in der mediterranen Küche so gut machen. Wer hierzulande viel Geld für die kleinen Kringel im Restaurant ausgibt, sollte dann auch darauf achten, bei der Bestellung nicht ins Fettnäpfchen zu treten. Für Gastronomen, die sich diesen Schreibfehler in der Karte leisten, gilt dies natürlich doppelt.

Scampis: falsche Pluralform

„Scampi“ kommt aus dem Italienischen und bezeichnet das, was man bei uns im weiteren Sinne als Krabben kennt, nur etwas größer. Der eigentliche Name der Tiere aus dem Mittelmeer lautet „Kaisergranat“, wobei hier die Frage wäre, ob der Plural „Granaten“ wäre. Doch diese Frage stellt sich selten, da meistens dort, wo fälschlicherweise „Scampis“ steht, in der Regel nicht nur die Schreibweise verkehrt ist, sondern auch der Inhalt. Man bekommt doch meistens Garnelen statt Granaten.

Warum nun fällt den Deutschen der Plural des Meeresgetiers so schwer? Der Grund liegt vermutlich darin versteckt, dass man die Speise normalerweise nur in der Gruppe kennt. Man bestellt eher selten einen „Scampo“ (die richtige Einzahl), sondern nimmt aufgrund der geringen Größe der Krebse dann doch gleich mehrere hiervon. Die Singularform ist also ungebräuchlich, wodurch die Verbindung des Gerichts „Scampi“ als Mehrzahl schwer fallen kann.

Scampi ist auf Deutsch wie auf Italienisch richtig

Daraus folgert dann für viele die behelfsmäßige Verwendung einer eingedeutschten Mehrzahl, die sich im Zuge der Unkenntnis der Fremdwörter als doppelter Plural entpuppt. Ein italienisches Restaurant, dass das fehlerhafte „Scampis“ verwendet, entpuppt sich zudem als nicht eben authentisch.

Die deutschen Essgewohnheiten werden bereits seit vielen Jahren erfolgreich durch die mediterrane Küche bestimmt und dennoch gibt es gerade hier, wie auch bei den vermeintlichen „Makkaronis“, immer wieder Schwierigkeiten mit der Schreibweise.

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